Bochum. Nach dem Brand einer Gasleitung in Bochum müssen Bewohner eines Hauses immer noch ohne Gas auskommen. Die Stadtwerke erneuern den Anschluss.
Exakt auf der Stadtteilgrenze von Gerthe zu Harpen liegt der Häuserblock, der am Montag, 3. Februar, evakuiert wurde, da eine Gasleitung brannte. Die Feuerwehr Bochum war am Ostaraweg bis 19.45 Uhr im Einsatz. Sieben Häuser waren mehrere Stunden von der Strom- und Gasversorgung abgeschnitten.
Wie ein Sprecher der Stadtwerke am Dienstagmorgen berichtete, waren sechs der sieben Häuser um 22.30 Uhr dann wieder am Netz. Nur das Haus mit der Nummer 24 ist immer noch nicht wieder mit Gas versorgt. „Hier erneuern wir im Laufe des Tages den Hausanschluss“, heißt es. Bis zum Nachmittag sollen den Bewohnern auch dort wieder Strom und Gas zur Verfügung stehen.
Gegen 16 Uhr hatte eine Anwohnerin im Ostaraweg am Montag gemeldet, dass in einem offenen Bauloch Funken sichtbar sind und es nach verbranntem Gummi riecht. Die Baugrube liegt vor der Hausnummer 24. „Leitungsarbeiten“ standen dort an, so die Stadtwerke. Eine defekte Stelle des Kabels sei bereits am Wochenende repariert worden. „Es gibt aber vermutlich mehrere schadhafte Stellen. Das müssen wir untersuchen.“ Zur Ursache der Schäden gibt es noch keine Auskunft.
Die Feuerwehr war am Montag schnell vor Ort und kümmerte sich sowohl um das Feuer als auch um die Evakuierung der Hausbewohner.
Und so lief der Einsatz am Montag:
Hier unser Protokoll des Einsatzes von Montagabend:
18 Uhr: Die Feuerwehr ist jederzeit bereit, sollte sich die Lage verändern, mit weiteren Kräften zum Ort des Geschehens zu kommen.
19 Uhr: Mittlerweile ist es den Fachleuten gelungen, auf einer Seite die Leitung zu schließen, doch noch immer brennt es.
19.35 Uhr: Den Spezialisten ist es gelungen auch die zweite Seite abzudichten. Dadurch konnte nach etwa dreieinhalb Stunden die Gefahr gebannt und das Gasfeuer gelöscht werden.
19.50 Uhr: Die Arbeiten zur Reparatur der in diesem Bereich unterbrochenen Gas, Wasser und Stromversorgung haben begonnen. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass die Versorgung im Laufe des Abends und der Nacht wieder hergestellt werden kann.
Anwohner waren beunruhigt
Die beiden angrenzenden Häuser der Hausnummern 24 und 26 mussten zeitweise evakuiert werden, teilten die Stadtwerke mit. Markus Dyba wohnt mit seiner sechsköpfigen Großfamilie im Haus Ostaraweg 26, wenige Meter neben der Brandstelle. „Um 16 Uhr schellte der Nachbar bei mir an, dass wir das Haus sofort verlassen sollen. Meine Familie ist bei Bekannten wenige Meter weiter untergekommen.“ Er erzählte weiter, dass Strom, Gas und Telefon über Stunden abgestellt worden seien.
„Es bestand keine Explosionsgefahr“
Auf WAZ-Nachfrage hatten die Stadtwerke den Vorfall rasch bestätigt: „Es hat keine Explosionsgefahr bestanden. Die austretende Gasmenge ist gering“, so ein Sprecher der Stadtwerke. Trotzdem sind die Anwohner in diesem Wohngebiet beunruhigt, da Gebäude geräumt werden mussten.
Insgesamt sind in dieser kleinen Einfamilienhaussiedlung im Moment immer noch sieben Häuser ohne Strom.
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Brand soll durch Lichtbogen entstanden sein
Mittlerweile gibt es weitergehende Erkenntnisse zur wahrscheinlichen Ursache: Die Stadtwerke gingen zuerst aus, dass der Brand durch Funkenflug bei Tiefbauarbeiten entstanden ist. Mittlerweile, so Sprecher Krischnak gibt es jedoch die Theorie, dass durch einen Kabelfehler des dort ebenfalls liegenden Stromkabels ein Lichtbogen entstanden ist, der für die Entzündung des Gases gesorgt habe.
Als die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle eintrafen, war bereits die Gasleitung beschädigt und das Gas entwich unter Flammenschein. Das Umfeld wurde durch die Feuerwehr gesichert. Die Stadtwerke Bochum sind an der Einsatzstelle eingetroffen und werden nun in Verbindung mit dem Tiefbauamt der Stadt Bochum die Gasleitung verschließen.
Die Löscheinheit Brandwacht der Freiwilligen Feuerwehr stellt für den Zeitraum den Brandschutz an der Einsatzstelle sicher. Feuerwehrmann Thomas Optelaak: „Die Fachleute haben die Situation souverän gelöst. Ich gehe davon aus, dass die Anwohner noch am Abend wieder in ihre Häuser zurückkehren können.“