Bochum. Schließung oder Verkauf droht dem zum Helios-Konzern gehörenden St.-Josefs-Hospital in Bochum. Die Ungewissheit nagt an den Mitarbeitern.

Der Dienst am Patienten steht im Vordergrund. Jeden Tag. Aber seit Mai 2019 beschäftigt die Mitarbeiter der St.-Josefs-Klinik in Bochum auch die Frage: Wie geht es weiter mit uns?

Bis Ende März soll nun die Entscheidung fallen, ob das kleine Haus geschlossen wird oder ob sich noch ein Käufer findet. „So hat es uns die Geschäftsführung mitgeteilt“, sagt Oberärztin und Betriebsratsvorsitzende Birte Weuster.

Ungewissheit ist das Schlimmste

Die Ungewissheit über die berufliche Zukunft lege sich mittlerweile wie ein Grauschleier über das gesamte Personal. Von den etwa 300 Mitarbeitern in der Klinik, die zum Helios-Konzern gehört, arbeiten gut 160 in der Somatik. Dieser Bereich für Allgemeinmedizin ist von der Schließung bedroht. Gute Chancen auf eine Übernahme hat angesichts der Unterversorgung in NRW dagegen das zweite Helios-Haus in Linden, die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit etwa 140 Beschäftigten.

Auch interessant

„Die Ungewissheit macht mürbe“, sagt die Betriebsratsvorsitzende. Viele Beschäftigte wollten jetzt nur noch eines: eine Entscheidung; auch wenn sie möglicherweise das Aus für die Klinik und den Verlust ihres Arbeitsplatzes bedeuten sollte. Um ihre berufliche Zukunft müssen sich die meisten Beschäftigten vermutlich keine großen Sorgen machen.

Angesichts des Fachkräftemangels in der Gesundheitsbranche rechnet auch Birte Weuster damit, „dass die meisten recht schnell eine neue Stelle bekommen werden“. Allerdings seien auch sehr viele Mitarbeiter schon sehr lange im Josefs-Hospital beschäftigt, die Verbindung zum Haus sei daher sehr groß. https://www.waz.de/staedte/bochum/stadt-bochum-steht-weiterhin-zur-schule-fuer-kranke-id226262423.html

Gespräche über einen Sozialplan

Um für den schlimmsten Fall, die Schließung, gewappnet zu sein, führt der Betriebsrat mittlerweile Gespräche mit der Geschäftsführung über einen Sozialplan. Zum Stand der Verhandlungen möchte die Betriebsrats-Chefin sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern.