Bochum. Zwischen Stadtpark und Schmechtingwiese entsteht zurzeit das luxuriöse „Dichterviertel“. Die Nachfrage ist sehr hoch, vieles ist schon verkauft.
Drei große Baukräne leisten zurzeit zwischen Wielandstraße, Herderallee und Lessingstraße ganze Arbeit. Seit gut einem Jahr entstehen dort rund 200 Eigentumswohnungen und sechs Stadthäuser im oberen Preissegment. Die Nachfrage ist enorm: Vieles ist bereits ausverkauft.
„Dichterviertel“ nennt der Bauträger, das Unternehmen Adams mit Sitz in Essen, das luxuriöse Großprojekt auf rund zwei Hektar Grundfläche – „stilvoll leben am Stadtpark“. Als Preisbeispiel sei eine 140 Quadratmeter große „Turmwohnung“ genannt. 596.000 Euro war als Kaufpreis aufgerufen worden.
Die Lage ist für Stadtmenschen vorzüglich
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Die Lage ist für Stadtmenschen vorzüglich: Östlich der Stadtpark, westlich die Schmechtingwiese, nördlich ein ruhiges Wohngebiet, südlich die Innenstadt - alles direkt vor der Tür oder zumindest fußläufig erreichbar. „In diesem außergewöhnlichen Umfeld bietet unser Projekt die seltene Gelegenheit, ein Teil des Dichterviertels zu werden. Mit Townhouses, Maisonette- und Eigentumswohnungen in klassizistisch geprägter Architektur, Altbau-Charakter durch 2,70 Meter Raumhöhe und verfeinert mit einer erstklassigen Ausstattung stehen für jeden Wohnwunsch die richtigen Objekte bereit“, erklärt Adams.
Vivawest vermietet 84 Wohnungen
Es gibt vier Bauabschnitte bzw. Quartiere: drei vermarktet Adams selbst, eines wurde an den Wohnungsriesen Vivawest verkauft. Dabei geht es um sechs hochwertige Mehrfamilienhäuser mit 84 Wohnungen (41 bis 152 Quadratmeter, ein bis vier Zimmer). „Mit der Vermarktung der Wohnungen wird Vivawest im Herbst 2020 beginnen“, sagte Vivawest-Sprecher Gregor Boldt auf WAZ-Anfrage. Wie hoch die Mieten sein werden, sagte er noch nicht. Zum ersten Spatenstich Ende 2018 war von elf Euro pro Quadratmeter die Rede. Noch in diesem Jahr sollen die 84 Einheiten bezugsfertig sein.
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Die Fertigstellung des Quartier B, das Adams selbst vermarktet, ist für Frühsommer 2021 geplant, sagte Lydia Humpe, bei Adams für den Vertrieb zuständig, zur WAZ. Sechs „Stadthäuser“ und 28 Eigentumswohnungen werden dort zurzeit gebaut. Bis auf eine einzige Wohnung, die reserviert ist, sind bereits alle Einheiten verkauft. „Bei unseren Erwerbern handelt es sich um Singles und junge Paare, die ihre erste Eigentumswohnung beziehen, die Generation Ü60, die nach Jahren in Häusern mit großen Gärten nun den nächsten Lebensabschnitt im Komfort einer Eigentumswohnung verbringen möchte und Familien mit Kindern, die sich auf viel Platz in unseren Stadthäusern oder den Haus-in-Haus-Wohnungen freuen“ sagt Lydia Humpe.
Historische RWE-Fassade wird in das Neubauprojekt integriert
„Wir brauchen Wohnungen in allen Preiskategorien“
„Es ist wichtig für die Entwicklung Bochums, dass wir bauen“, hatte O berbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) beim ersten Spatenstich gesagt. „Wir brauchen Wohnungen in allen Preiskategorien – auch den gehobenen.“
Eiskirch hält den Standort für einen der spannendsten in der Stadt.
Im Quartier C entstehen 55 Eigentumswohnungen. Hier wurde zwar noch nichts veräußert, aber nur, weil der Vertrieb erst im ersten Quartal 2020 beginnen wird. Davon abhängig ist auch der Baubeginn, wohl im Sommer 2020. Zur Ausstattung sagt Lydia Humpe: „Fußbodenheizung, Echtholz-Parkettböden, elegante Bäder..., elektrische Rollläden, elegant-luxuriöse Hausflure mit Aufzug und von jedem Haus ein direkter Zugang in die Tiefgarage sind selbstverständlich.“ Die Wohnungen werden zwischen 35 und 170 Quadratmeter groß sein.
Im Quartier D werden rund 30 Wohnungen sowie kleinere Büroflächen gebaut. Dabei wird auch die alte Fassade des RWE-Verwaltungsgebäudes integriert. Der Bau- und Vertriebsbeginn sind noch unbekannt.
Die Preise für Neubauten sind zuletzt stark angezogen. Die Baukosten seien in den vergangenen zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen, hatte Kirsten Gehrmann, Geschäftsführerin des Sparkassen-Immobiliendienstes in Bochum, vor kurzem in einem WAZ-Interview gesagt. Die Entwicklung bereite ihr „am meisten Sorge“. Als Gründe nannte sie unter anderem die gestiegenen Anforderungen bei der Baugenehmigung sowie ausgelastete Firmen.