Bochum. In Bochum wird über die „Zukunft der Kultur“ nachgedacht. Der kommunale Kulturentwicklungsprozess läuft weiter. Die Bürger sollen mitgestalten.

Der von der Stadt Bochum angestoßene Kulturentwicklungsprozess „Zukunft Kultur in Bochum“ gewinnt an Fahrt und wird munter fortgeschrieben.

Nach der mit 150 Teilnehmer/innen sehr gut besuchten Zukunftskonferenz am 22. und 23. November in der Stadthalle Wattenscheid sind sieben Arbeitsgruppen entstanden, die sich ab Ende Januar zu Beratungen treffen werden.

Viele Ideen für die Zukunft der Kultur in Bochum

„Noch während der Konferenz haben sich für die Themen der verschiedenen Arbeitsgruppen ,Kümmer/innen’ gemeldet, die nun die Treffen der AGs organisieren“, berichtet Bertram Frewer vom städtischen Kulturbüro. Bei der Zusammenkunft waren an einem Intensiv-Wochenende viele Ideen zur Zukunft der BO-Kultur ersonnen, gesponnen und verworfen worden. Es war ein großes, gemeinsames Brainstorming, das nun konkretisiert werden muss.

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Die von Peter Landmann und Claus Harten (Kulturberatung Take Part) moderierte Konferenz verstand sich von vornherein nur als ein erster Aufschlag. Die gewonnenen und dokumentierten Ideen werden jetzt in Arbeitsgruppen zu Ideen und Konzepten zusammengesetzt. Die Aktivitäten reichen weit: „Von der Aktion, die wir sofort und ohne externe Hilfe umsetzen können, über Projekte, die der Rat der Stadt oder seine Ausschüsse beschließen können, bis zu Konzepten, die überregional auf die Beine gestellt werden müssten“, so Bertram Frewer.

In Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmer auf der „Zukunftskonferenz Kultur
In Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmer auf der „Zukunftskonferenz Kultur" in der Stadthalle Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Jede AG erstellt deshalb einen solchen Katalog, der dann im Rahmen der KEP-Ergebniskonferenz aufgerufen werden wird. Sie findet am Freitag, 3. April, statt.

„Wir gestalten unsere Zukunft selbst!“

Nach Diskussion und Beschluss sollen die Vorhaben anschließend direktemang in die Wege geleitet werden. Das Motto des Kulturentwicklungsplanes, der von der rot-grünen Koalition angestoßen wurde und mit großer Ratsmehrheit getragen wird, lautet: „Wir gestalten unsere Zukunft selbst!“. „Alle Bochumer Kultur-Akteure sind aufgerufen, sich an den AGs zu beteiligen. Man kann sich auch für mehr als ein Thema engagieren“, so Frewer.

Stärken und Bedarf sollen benannt werden

Der ambitionierte Kulturentwicklungsprozess nimmt damit weiter Fahrt auf. Ziel ist es, Aufschlüsse darüber zu erhalten, was in der BO-Kultur gut läuft und wo Defizite erkennbar werden. So sollen Stärken und Bedarfe benannt werden. „Dies gilt sowohl für die Interessen der freien Kulturszene als auch für die städtischen Kulturangebote“, versichert die Stadt.

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Wie berichtet, ist Bochum eine der wenige Städte, die sich neben Schul- und Wirtschaftsentwicklungsplänen auch eine verbindliche Agenda in Sachen „Kulturpolitik“ geben möchte. Anfang letzten Jahres fiel der offizielle Startschuss für einen Prozess, der immer nur etappenweise beendet sein wird. „Am Ende steht kein fertiges Konzept, vielmehr sollte es immer wieder neu das Ziel sein, Handlungsfelder und Vorschläge für eine zielgerichtete und zukunftsfähige Kulturentwicklungspolitik zu erarbeiten“, so Moderator Peter Landmann.

Kultur soll einen Mehrwert für Bochum bringen

Es gehe auch nicht um die üblichen Forderungen der freien Gruppen, städtischen Institutionen und der vielen Einzelkämpfer nach mehr Geld, sondern eher um strategische Überlegungen, was „die Kultur“ insgesamt an Mehrwert für Bochum erbringen kann. Die Arbeitsgrundlagen der Künstler zu verbessern ist das Eine, die Optimierung einer lebendigen Kulturszene das Andere. Als wichtiger Standortfaktor für Bochum ist sie nicht zu unterschätzen.