Bochum. Der Verein Ifak, der sich um Kinder von Migranten oder Flüchtlingen kümmert, sieht Bochum in der Lage, neue Flüchtlingskinder aufzunehmen.

Der Verein Ifak, der sich in Bochum seit über 40 Jahren um Kinder von Zuwanderern oder Flüchtlingen kümmert, stellt sich hinter die Forderung von Robert Habeck. Der Grünen-Sprecher hatte zu Weihnachten gefordert, 4000 unbegleitete Kinder aus völlig überfüllten Sammellagern in Deutschland aufzunehmen. Es seie eine unmenschliche Vorstellung diese Kinder im Winter auf Lesbos zu lassen.

Stärke Bochums sei die Integrationsfähigkeit

Deutschland habe, so die Ifak, genug Kapazitäten und Know-how, um diese Kinder aufzunehmen und ihnen eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben zu geben. Der Vorsitzende der Ifak, Ulrich Pieper, schreibt: „Den Verweis des Innenministers auf eine gesamteuropäische Lösung – so nachvollziehbar der Gedanke zunächst klingen mag – nehmen wir als eine Hinhaltetaktik wahr, die auf dem Rücken dieser Kinder ausgetragen wird.“ Eine gesamteuropäische Lösung sei zurzeit nicht absehbar.

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Auch NRW und insbesondere Bochum seien in der Lage weitere Geflüchtete aufzunehmen. Bochum nimmt wegen der Landeserstaufnahme-Einrichtung (Lea) im Verhältnis 1000 Geflüchtete weniger auf als andere Städte – diese Kapazitäten seien durchaus frei für Kinder aus Lesbos. Eine Stärke unserer Stadt und des Ruhrgebiets allgemein sei es, so meint Pieper, Zugewanderte und Geflüchtete sehr schnell und nachhaltig zu integrieren. „Wir müssen aufhören wegzusehen und darauf zu warten, dass andere mit gutem Beispiel vorangehen.“