Bochum-Wiemelhausen. Die Awo-Kita Waldring bleibt bis Juli 2021 geöffnet. Vorerst ist die Betreuung der Kinder gesichert, doch für die Zukunft gibt es keine Ideen.
Eine zeitnahe Schließung der Awo-Kita Waldring in Bochum-Wiemelhausen ist erst einmal abgewendet. Bis Juli 2021 können die 45 Kinder mit ihren Erziehern in dem Gebäude an der Straße Waldring 90 bleiben, zudem sollen bald wieder neue Jungen und Mädchen aufgenommen werden. Wie es nach dem Sommer 2021 weitergeht, bleibt aber unklar. Die Eltern sind besorgt.
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„Es gibt einen großen Bedarf an Betreuungsplätzen. Wir sind natürlich erleichtert, dass die Kita erst einmal geöffnet bleibt“, sagt Levke Kühnle aus dem Elternrat. Das sah Anfang Dezember noch ganz anders aus. Mit Schildern in der Hand demonstrierten Mütter, Väter und Kinder gegen die Schließung der Einrichtung. Das Problem: Das Gebäude ist stark baufällig, der Vermieter wollte den Pachtvertrag nicht für weitere zehn Jahr über das Jahr 2020 hinaus verlängern. Zu groß waren die Schäden an dem Gebäude, zu groß wären die Sanierungsarbeiten gewesen, „die bei diesem Gebäude nicht mehr wirtschaftlich darstellbar sind“, sagte der Vermieter, der namentlich nicht genannt werden möchte, im Gespräch mit dieser Redaktion.
Awo-Kita Waldring in Bochum: Mietvertrag wird bis Juli 2021 verlängert
Allerdings erklärte sich der Vermieter bereit, den Vertrag zu verlängern – um die Kita-Öffnung für ein weiteres Jahr zu ermöglichen. Nach Gesprächen mit der Awo steht nun fest: „Der Vermieter hat zugesagt, den Mietvertrag bis zum 31. Juli 2021 zu verlängern“, bestätigt Sprecher Christopher Becker auf Anfrage. Ab Februar, zum regulären Zeitpunkt, dürften die Eltern dann auch neue Geschwisterkinder in der Einrichtung anmelden. Wie es über diesen Termin hinaus für die Bochumer Kita weitergeht, kann die Awo laut Becker zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Es gebe Gesprächen zwischen allen Beteiligten, darunter auch mit dem Jugendamt.
Das Warten bedeutet für die Eltern Ungewissheit: „Es wäre schön, wenn es zumindest eine konkrete Aussage zur Zukunft des Jugendamtes gäbe“, meint Levke Kühnle. Doch während die Awo in Gesprächen sich bemühe, halte sich das Jugendamt bedeckt. Kühnle: „Leider gibt es überhaupt keine Äußerung. Das Jugendamt sagt nicht einmal, welche Optionen es für uns gibt. Nicht zu wissen, wie es weitergeht, ist für uns Eltern sehr schwierig.“
Stadt: „Eine Lösung gibt es in der Kürze der Zeit aber noch nicht“
Der Zeitverlauf
Mitte Oktober erhielt die Awo die Kündigung für das Kita-Gebäude. Es begannen Gespräche mit dem Jugendamt. Einen Monat später seien Einrichtungsleitung, Mitarbeiter und Elternrat informiert worden.
Laut Awo kam die Kündigung überraschend, sie sei von einer Verlängerung des Zehn-Jahres-Vertrages ausgegangen.
Nun steht fest, dass der Mietvertrag bis Juli 2021 verlängert wird. Konkrete Pläne hat die Stadt noch nicht, Anfang 2020 sollen die Eltern weitere Informationen bekommen.
Die Stadt sei nach allen Kräften bemüht, die Kita am Waldring zu erhalten. Allerdings, so erklärt Sprecher Peter van Dyk: „Eine Lösung gibt es in der Kürze der Zeit aber noch nicht.“ Für die Eltern bedeutet das, weiter zu warten. Anfang des kommenden Jahres soll es eine Elternversammlung geben, für diese kündigt die Stadt konkrete Informationen zur Planung an.
Levke Kühle und die anderen Mütter und Väter der Kita-Kinder vom Waldring hoffen, dass sie dann wissen, wie es weitergeht. Sie sagt: „Wir wollen mit unseren Befürchtungen nicht hysterisch wirken, allerdings machen wir uns tierische Sorgen um die Zukunft.“ Die Ungewissheit ist groß, die Eltern haben Angst, dass die Kinder zukünftig auf unterschiedliche Kitas verteilt werden müssen – was nicht passieren dürfe: „Die Kita ist eine so tolle Einrichtung. Wir Eltern hängen da mit dem Herzen dran“, so das Elternratsmitglied.