Bochum. Die Evangelische Kirche Bochum würdigt Günter Brakelmann. Der Sozialethiker scheidet nach über 50 Jahren als Referent der Stadtakademie aus.

Die Evangelische Kirche Bochum hat den Theologen und Sozialethiker Professor Günter Brakelmann als herausragende Persönlichkeit gewürdigt.

Brakelmann habe mit seinem „unbeschreiblichen Engagement das Denken und Handeln der Kirche und ihrer Gemeinden auf allen Ebenen bereichert“, sagte Superintendent Gerald Hagmann in der Ev. Stadtakademie. Dort hatte sich der 88-jährige Wissenschaftler von seiner langjährigen Referententätigkeit verabschiedet.

Streitbarer Protestant

Der Geehrte habe fast 50 Jahre in der Ev. Kirche gewirkt und sei mit Abstand der bedeutendste Referent der Stadtakademie, fügte Gerald Hagmann hinzu. Darüber hinaus habe der streitbare Protestant mit Vorträgen in Kirchen, Gemeindehäusern und auf Empfängen den Blick für den Auftrag der Kirche geschärft. „Das ist in seinem Wert kaum zu bemessen“, so der Superintendent. Zu der Abschiedsveranstaltung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stadtakademie am Westring waren zahlreiche Weggefährten und Mitstreiter Brakelmanns nicht nur aus der Kirche erschienen, darunter OB Thomas Eiskirch (SPD) und dessen Amtsvorgängerin Ottilie Scholz.

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Günter Brakelmann war von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1996 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Ruhr-Universität. Daneben war der aus Querenburg stammende Theologe, Sozialwissenschaftler und Historiker Mitglied der Sozialkammer der EKD und der Grundwertekommission der SPD, Gründungsrektor des Instituts zur Geschichte der Arbeiterbildung in Recklinghausen und ab 1984 Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD in Bochum.

Der Theologie gilt als engagierter Vermittler zwischen Kirche und Arbeitswelt.