Bochum. Bochumerin Justine Müller folgen bei Instagram 40.000 Menschen. Sie kooperiert mit Unternehmen und verdient Geld – durch ihre Werbebeiträge.

Justine Müller (27) ist erfolgreiche Influencerin. Auf Instagram folgen der Bochumerin 40.000 Menschen unter ihrem Nutzernamen „jaaymller“. Sie kennt den Werbemarkt in dem sozialen Netzwerk und verdient so Geld. Wie das läuft, weiß sie auch durch ihr BWL-Studium – zudem arbeitet Müller hauptberuflich im Social-Media-Marketing arbeitet. Wegen ihrer Reichweite wird sie täglich von bekannten Marken angeschrieben – die junge Bochumerin kooperiert nach eigenen Angaben mit dem BVB und der UCI-Kinowelt.


Eins ist Müller aber wichtig: Sie ist authentisch auf ihrem Instagramprofil und will das auch bleiben. Denn Authentizität scheint bei den Nutzern eine sehr bedeutende Rolle zu spielen. „Deshalb kooperiere ich auch nur mit Marken, die zu meinem Inhalt passen“, sagt die 27-Jährige.

Instagram: Influencer bekommen fünfstellige Summe für ein Foto


Influencer verdienen so viel Geld – ihnen werden beträchtliche Erträge angeboten. So hohe, dass Social-Media-Größen gut davon leben können. Das zeigen Zahlen einer Umfrage des unabhängige Marktforschungsinstitut Viga im Auftrag von Rakuten Marketing. Demnach verdienen Influencer mit mehr als 500.000 Followern bis zu 40.000 Euro – mit nur einem Foto. Für die Umfrage wurden weltweit 700 Marketing-Experten (in Deutschland: 100) und 3500 Verbraucher (in Deutschland: 500) befragt. Auch kleinere Instagram-Profile mit weniger als 30.000 Fans könnten mit ganzen Kampagnen bis zu 40.000 Euro verdienen.

Die Zusammenarbeit mit einer Marke könne anspruchsvoll sein. „Es ist nicht selten, dass ein Werbevertrag sehr detailliert ausformuliert ist, wenn es um die Umsetzung geht“, so Müller. Das Produkt müsse beispielsweise in einer bestimmten Situation wie einem Grillabend in Szene gesetzt werden. Das sorgt für großen Aufwand. Ob die Kooperation am Ende funktioniert, erfahren viele Influencer aber erst nach wenn sie das Bild vorlegen. Das Gefühl von Sicherheit fehlt Selbstständigen im Job häufig. So ist es auch bei Influencern, meint Müller.

“Influencer? Das ist doch kein Job!”

Sie muss sich immer wieder Kommentare zu ihrem Nebenjob gefallen lassen. Dass nicht nur Geld, sondern auch viel zeitlicher Aufwand hinter dem Instagram Account steckt, wissen viele Nutzer nicht: „Wenn man das Mal eine Woche macht – also jeden Tag ein Foto und zwei Videos hochladen, diese vorher bearbeiten und dann noch auf Kommentare antworten – dann merkt man wie viel Arbeit das sein kann“, erzählt die Bochumerin. Bürokratische Dinge, wie Buchhaltung, würden oft vergessen. In der Woche verbringe sie circa 20 bis 24 Stunden auf Instagram.