Bochum. Der Schauspieler erzählt in den Kammerspielen aus seinem Leben und von seinen Rollen. Für das Bochumer Theater hat er viel Lob übrig.
Burghart Klaußner und Bochum, das ist eine lange Geschichte. Schon oft war der Schauspieler hier auf der Bühne zu sehen und auch als Regisseur hat er hier häufig inszeniert. Jetzt ist er nach zehn Jahren Abstinenz wieder zu Besuch auf der Bühne der Kammerspiele des Schauspielhauses, um zusammen mit Autor und Theaterkritiker Thomas Irmer den Interviewband „Backstage Klaussner“ vorzustellen.
Vor Liebe fast zerquetscht
Anlässlich seines 70. Geburtstags erzählt der Schauspieler von seinem Leben und seiner künstlerischen Arbeit. Und Bochum bekommt eine ganze Menge Lob dabei ab. „Als ich heute hier im Theater ankam, bin ich vor Liebe fast zerquetscht worden“, schwärmt er und lobt die grandiose Technik und die Atmosphäre am Haus. „Als wäre das Theater hier erfunden worden“, schmunzelt er.
Großer Beatles-Fan
An dem Abend, der halb Gespräch ist, halb Lesung, kommen einige Stationen seiner Karriere zur Sprache. So die Studentenzeit im wilden Berlin im Jahr 1969, als er als junger, zugeknöpfter Schauspielschüler aus Bayern im Studentenwohnheim erst einmal sechs nackten Frauen im Bad gegenüber steht und sich komplett überfordert fühlt. Oder er erzählt vom Besuch eines Beatleskonzerts (Klaußner ist großer Beatles-Fan), bei dem er sich vor die Bühne kämpft – um John Lennon verzweifelt versucht zu verstehen zu geben, welches Lied er sich wünscht.
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Klaußner ist ein Theatertier, das selbstverständlich eine Menge Anekdoten auf Lager hat. Auch seine Film- und Fernsehrollen kommen ausgiebig zur Sprache. So die Arbeit mit dem österreichischen Regisseur Michael Haneke in dem grandiosen Film „Das weiße Band“ aus dem Jahr 2009. „Haneke machte mir unmissverständlich klar, dass meine Figur völlig humorlos ist. Jegliche Form von Humor hätte die Atmosphäre des Films beschädigt“, sagt er über die Rolle des Pastors.
Ein Stück Theatervergangenheit
Es ist ein vergnügliches, aber auch nachdenklich stimmendes Gespräch in den Kammerspielen, denn Burghart Klaußner steht auch für ein Stück Theatervergangenheit, mit der große Namen wie Otto Sander, Ulrich Wildgruber, George Tabori und viele andere verknüpft sind.