Bochum. Ein Mitglieder eines früheren Bochumer Bandidos-Chapter ist nach einem Überfall zu neun Jahren verurteilt worden. Ein Opfer ist ein Pflegefall.
Nach einem extrem folgenschweren Raubüberfall auf einen Motorradrocker (55) und seine Kameraden hat das Landgericht Bochum ein Mitglied (36) eines ehemaligen, nur kurzzeitig bestehenden Bochumer Bandidos-Chapters zu neun Jahren Haft wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Im Prozess hatte der Mann geschwiegen, weil das dem Kodex der Bandidos entsprechen soll.
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Außerdem wurde er wegen eines Suchtproblems in eine geschlossene Entziehungsanstalt eingewiesen. Das geschieht während der Strafhaft.
Mitangeklagte waren bereits im Oktober verurteilt worden
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Herner am 11. August 2018 an einem Überfall auf drei Mitglieder einer ortsfremden Rockergruppe auf offener Straße in Herne beteiligt war. Das Hauptopfer erlitt so schwere Kopfverletzungen, unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma, dass er heute ein Pflegefall ist und dies wohl auch bleiben wird.
Die anderen Täter (27 bis 32) waren bereits Ende Oktober zu mehrjährigen Haftstrafen bis zu sechs Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Sie hatten die Kutten der anderen Rocker rauben und Macht demonstrieren wollen.