Bochum. Ein vorzeitiges Weihnachtsfest feierten 300 Bedürftige in der Bochumer Rotunde. Die Initiative „Bochum hilft“ hatte den Abend organisiert.
Vorzeitige Bescherung in der Rotunde: Die Initiative „Bochum hilft“ organisierte zum dritten Mal ein Weihnachtsfest für obdachlose Mitbürger. Live-Musik, ein warmes Buffet und bunt eingepackte Geschenke: Das Weihnachtswunderland für hilfsbedürftige Menschen öffnete bereits drei Wochen vor dem Fest die Pforten.
Rund 300 Besucher aus vielerlei Nationen und Altersschichten fanden sich im Bermudadreieck ein. Neben kostenlosen Getränken und Leckereien freuten sich die Bedürftigen auch über Präsente. So wie der 23-jährige Hans, der aber zugleich betont, dass er besonders die ausgelassene Atmosphäre genießt. Hans ist gemeinsam mit der Bochumer Jugendhilfe „Sprungbrett“ zum Fest gekommen. Die Weihnachtspäckchen wurden von Bochumer Bürgern und Organisationen gestiftet.
Bochumer schenken „ein Augenleuchten“
Sigrid Müller (64), Gudrun Moritz (68) und Annemarie Lippe (87) sind Mitglieder des Handarbeiterkreises in Weitmar und verschenken selbstgestrickte Mützen und Schals sowie Süßigkeiten. „Wir möchten den Menschen, die es brauchen, ein Augenleuchten schenken“, erklärt Sigrid Müller.
Das Straßenmagazin Bodo bietet kostenfreie Schlafsäcke, Bücher oder Kekse an. „Wir möchten den Menschen Glück bescheren“, sagt Heidi Büsing. Gemeinsam mit ihren Kollegen Olaf und Thomas hilft sie ehrenamtlich bei Bodo und rief das Projekt „Kaffee und Knifte“ ins Leben. Dabei touren sie durch Bochum und Dortmund, um Suppen, Hygieneartikel und Essen zu verschenken.
Projekt erfährt breite Unterstützung
Michael Doering, Techniker am Schauspielhaus, hat die wohltätige Aktion „Bochum hilft“ initiiert und Bürger im Vorfeld gebeten, Weihnachtspäckchen zu schnüren. „Wir möchten die bunte Vielfalt Bochums zum Vorschein bringen“, erklärt Doering. Der 51-Jährige engagiert sich für zahlreiche soziale Projekte und möchte allen Bochumern zeigen, dass man mit Obdachlosen, Flüchtlingen und Sozialbedürftigen ganz normal umgehen kann.
Dabei erfährt er breite Unterstützung: Eine Vielzahl an Bochumer Einrichtungen hat sich für die „Bochum-hilft“-Aktion zusammengeschlossen. Dazu gehören die Diakonie, Chillers Erben, die Linke, die Goethe-Schule, die KFD Liebfrauengemeinde Linden, King Kebab, Kurbetrieb Veranstaltungstechnik, das Matthias-Claudius-Sozialwerk, das Bautas-Bauunternehmen, Samamack, World Beat Club und das Zeitmaultheater.
Die Nächstenliebe dürfe aber nicht nur zur Adventszeit im Vordergrund stehen. „Wir sollten uns immer die Zeit für Bedürftige nehmen, nicht bloß an Weihnachten“, sagt Michael Doering. Die Ausrede, einem fehle die Zeit, gelte hier nicht.