Bochum-Querenburg. „Älterwerden in der Hustadt“, lautete das Thema der 4. Hustadt-Konferenz in Bochum. Es gab viele Informationen. Die Besucher äußerten auch Kritik.
Die Hustadt-Siedlung gibt es seit 51 Jahren. Da viele Menschen in der Vergangenheit dort ein- und auszogen, gilt das Quartier trotzdem bis heute als Ort für jüngere Leute. Dem ist bei weitem nicht so, wie die 4. Hustadtkonferenz zu „Älterwerden in der Hustadt“ wieder aufzeigte. So kamen nicht nur gut 60 ältere Menschen - davon auch mehrere mit Migrationshintergrund - zum Gespräch ins Ev. Hustadtzentrum. Die Themen hießen barrierearmer Wohnungsumbau, veränderte Wohnformen im Alter, Bedarf an einer Tagespflege oder auch seniorengerechte Verkehrsanbindung.
Treffen im Januar
Der Arbeitskreis „Älter werden in der Hustadt“ hatte zur Konferenz eingeladen, das sind das Seniorenbüro Süd, der Förderverein Hukultur, die Ev. Gemeinde Querenburg, QUERgesund, IFAK und VBW. Gäste waren die Diakonie Ruhr und Bezirksbürgermeister Breitkopf.
Ein öffentliches Auswertungstreffen der aktuellen Konferenz folgt am 29. Januar um 15 Uhr im Ev. Hustadtzentrum (Auf dem Backenberg 8). Gäste sind willkommen.
„Wir greifen das auf, was Ihnen bei der letzten Konferenz im Frühjahr 2018 wichtig war, um es zu bearbeiten“, betonten Sabine Böhnke-Egbaria (Seniorenbüro Süd) und Pfarrer Christian Zimmer (Ev. Ortsgemeinde) vom einladenden Arbeitskreis zum Start. An acht Ständen, wo die Bürger zu den Themen ins Gespräch kamen, ging es zur Sache. Das hieß: kurze Einstiegsinformation gefolgt von Fragen und Anregungen der Besucher.
Von Verkehr bis Wohnung
Thema Verkehr: Besucherin Karin Dziedzitz bemängelte, dass an den Stationen Unicenter, Lennershofstraße und Hustadt der U35 die Fahrstühle und/oder Rolltreppen ausfallen. „Angesichts der zahlreichen Treppen bis zum Bahnsteig für ältere Menschen ein Unding“, so Dziedzitz. Ansonsten sei die Verkehrsanbindung gut. Bezirksbürgermeister-Süd Helmut Breitkopf antwortete: „Nach 40 Jahren U35 wird alles erneuert. Die Fahrstühle sollten funktionieren.“ Weitere Kritikpunkte: zu wenige Parkplätze, mehr Bedarf an Kontrolle des ruhenden Verkehrs sowie Sachbeschädigungen an Fahrzeugen nahe des Abenteuerspielplatzes am Hustadtring. Bürgerfrage: „Kann letzteres mit einem Abgrenzungszaun gelöst werden?“
Zum Thema Wohnen erklärte Sebastian Weigandt (VBW), welche Umbaumaßnahmen in den Badezimmern möglich sind. Das reicht von barrierearmer Dusche (Sockel acht Zentimeter) über erhöhte Toilette bis zur Badewanne mit Einstieg. Problem: Die Nutzer des Programms müssen mindestens eine Pflegestufe haben, um das Angebot nutzen zu können. Besucher Eberhard Völker freute sich über die Programme, sah aber auch Bedarf für Leute ohne Pflegestufe.
Tagespflege war auch Thema
Thema Tagespflege: Die Besucher wünschten sich u.a. einen Hol- und Bringedienst und fragten nach Möglichkeiten einer Wochenendbetreuung. Ein gemeinsames Wohnen im Alter - ob Wohngemeinschaft oder generationsübergreifendes Wohnen in entsprechenden Häusern - erreichte nur wenige Interessierte. Die Besucher mit Migrationshintergrund wünschten sich zudem eine bessere Information zum Thema, möglichst in der eigenen Sprache. Derzeit pflegen bei ihnen Familienangehörige Betreuungsbedürftige.
Wer sich über örtliche Angebote zu den Themen informieren will, kann dafür einen an öffentlichen Stellen ausgelegten Flyer nutzen, etwa im Seniorenbüro (Querenburger Höhe 169) oder im HU-Treff (Brunnenplatz 8).