Bochum. Beratungsstelle WIR zu sexuell übertragbaren Krankheiten setzt auf Information, um über die verschiedenen Ansteckungswege besser aufzuklären.

Am 1. Dezember 2019 ist Welt-Aids-Tag. Die Zahlen der HIV-Neudiagnosen in Deutschland sind seit einigen Jahre rückläufig. Dies ist zum einen auf bessere Therapien, zum anderen aber auf gelungene Aufklärungsarbeit und Prävention zurückzuführen. Besonders in der Risikogruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), ist die Zahl der Neudiagnosen proportional am stärksten gesunken.

Mit Blick auf den Welt-Aids-Tag zeigt sich der Gründer des Bochumer „WIR – Walk In Ruhr Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin“, Prof. Norbert H. Brockmeyer, über diese Entwicklung erfreut: „Wir sind auf einem guten Weg, die Ziele bis zum Jahr 2020 zu erreichen: Therapiezugang und Therapieerfolg liegen in Deutschland bereits über der anvisierten Zielmarke; nun müssen wir daran arbeiten, dass mehr Menschen ihren Status kennen und entsprechende Testangebote frühzeitig wahrnehmen“.

Bei anderen Geschlechtskrankheiten hingegen, speziell im Fall der Chlamydien und der Gonorrhoe (Tripper), seien teilweise deutliche Anstiege der Infektionszahlen zu verzeichnen, insbesondere bei jungen Menschen. Im WIR wird der Kontakt durch frühe Ansprache der diversen Zielgruppen umgesetzt, etwa durch Schulbesuche, durch aufsuchende Arbeit bei Jugendlichen, die sich am Straßenleben orientieren, aber auch bei den älteren Hetero- und Homosexuellen, Zielgruppen in der Swingerszene und bei Prostituierten.