Bochum. Der Bochumer „Prater“ sieht sich mit neuem Konzept auf Erfolgskurs. Eine Konsequenz: Die Disco-Fox-Tänzer müssen dem „Swing“-Konzept weichen.

Disco-Fox-Tänzer alter Schule haben im „Prater“ einen schweren Stand. Nach dem „Theater“ hat die Bochumer Großraumdiskothek nun auch das „Tanzhaus“ abgeschafft. „Damit werden wir zwar einige Stammgäste verlieren, aber viele Besucher hinzugewinnen“, sagt Marketingleiter Hendrik Büchten.

Im Frühjahr war der „Prater“ mit einem neuen Konzept an den Start gegangen. Der Gebäudeflügel hin zur Dorstener Straße wurde aufgegeben. Die Gesamtfläche schrumpfte um 1000 auf knapp 4000 Quadratmeter. Damit verschwand auch das „Theater“: der Saal, in dem bislang die Disco-Fox-Tänzer mit ihren klassischen Tanzschul-Einlagen zu Hause waren.

Marketing-Chef: Wir haben die Kurve gekriegt

Zwar wurde für die „Disco-Foxer“ ein neuer Clubbereich geschaffen. Doch es gab massive Kritik. Im „Tanzhaus“, rund die Hälfte kleiner als das 485-qm-„Theater“, fühle man sich eingeengt. Durch die eingebauten Fenster komme man sich vor „wie im Terrarium“, hieß es in einem offenen Brief. Fazit: „Wir sind nicht mehr erwünscht.“

Damit dürften die Fox-Tänzer nicht ganz falsch liegen. „Dem Prater ist es mit dem neuen Konzept gelungen, sich vor dem bundesweiten Diskotheken-Sterben zu sichern. Wir haben die Kurve gekriegt. Das Gesundschrumpfen hat funktioniert“, erklärt Hendrik Büchten.

Marketingchef Henrik Büchten und Geschäftsführerin Jessica Quante (2.v.r.) gingen im Frühjahr mit einem neuen Konzept an den Start.
Marketingchef Henrik Büchten und Geschäftsführerin Jessica Quante (2.v.r.) gingen im Frühjahr mit einem neuen Konzept an den Start. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Tanzhaus“ heißt jetzt „Swing“

Als wirtschaftsorientiertes Unternehmen habe man sich aber entschieden, das „Tanzhaus“ nach einem halben Jahr neu auszurichten. Der Bereich heißt jetzt „Swing“: so wie der Prater-Club, in dem bis zum Neustart im letzten Jahr ein Mix aus 80er- und 90er-Hits gespielt wurde. Büchten: „Natürlich gibt’s hier auch einige Schlager und Fetenhits. Es ist aber kein klassischer Disco-Fox-Bereich mehr.“

Einige Fox-Tänzer seien deshalb abgesprungen, heißt es an der Dorstener Straße. Das Bedauern hält sich in Grenzen. Immer wieder war geklagt worden, dass sich etliche Figuren-Tänzer „den kompletten Abend an einem Glas Wasser festhalten“. Das sei für einen Gastronomiebetrieb wirtschaftlich nicht tragbar. Weitere Konsequenz: Der „Prater“ öffnet jetzt erst um 22 Uhr – eine Stunde später als bisher. Um 21 Uhr hatten sonst bereits die Fox-Tänzer vor der Tür gestanden.

Pietro Lombardi kommt am Nikolausabend

„Mit den Neuerungen sind wir zuversichtlich, den Erfolgskurs fortzusetzen“, sagt Hendrik Büchten. Dazu sollen auch regelmäßige Live-Gastspiele beitragen – so wie am 6. Dezember, wenn Sänger Pietro Lombardi („Phänomenal“) zur „Santa’s Dance Night“ erwartet wird. Am 11. Januar 2020 folgt Ayman („Mein Stern“)