Bochum. Vor 125 Jahren begann das Straßenbahn-Zeitalter in Bochum. Die erste „Elektrische“ rollte am 23. November 1894 nach Herne.
Am Wochenende jährt sich ein stadthistorischer Tag: Vor 125 Jahren, am 23. November 1894, fuhr die erste Straßenbahn zwischen Bochum und Herne.
17 feste Haltestellen
Das Zeitalter der „Elektrischen“ begann um 12 Uhr mittags, als sich am besagten Tag der erste Triebwagen von der Haltestelle am „Kortländer“ (Einmündung Herner und Dorstener Straße) aus in Bewegung setzte. Über 6,8 Kilometer ging es eingleisig über die Herner Straße durch die Gemeinden Bochum, Hamme, Hofstede und Riemke zur Bochumer Straße nach Herne. Endstelle war die dortigen Vinckestraße an der Köln-Mindener Eisenbahnstrecke.
Im 15-Minuten-Takt
20 Fahrgäste fuhren im ersten Wagen mit. Sie konnten sich, wie Chronisten berichteten, über fehlende Aufmerksamkeit nicht beklagen. Als die Straßenbahn fahrplanmäßig in Herne einlief, begrüßte „namentlich die liebe Schuljugend das neue Verkehrsmittel mit sichtlicher Freude“. Die Strecke wurde im 15-Minuten-Takt bedient, Betriebszeiten waren von 6.30 Uhr bis 20.30 Uhr.
Zu- und Aussteigen konnte man an 17 festen Haltestellen, die durch ein Schild am Oberleitungsmast kenntlich gemacht waren. Sie befanden sich überwiegend in der Nähe von Wirtshäusern, damit man sich bei schlechtem Wetter unterstellen konnte.
Eine Bilderreise in die frühe Straßenbahn-Zeit bietet der von der Verkehrshistorischen AG der Bogestra aufgelegte Fotokalender 2020. Er ist im Bogestra-Kundencenter im Hauptbahnhof für 9,50 Euro erhältlich.