Bochum. Wegen 47 Scheinen Falschgeld ist ein Bochumer (25) zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Woher die Blüten kommen, verrät er nicht.

Der Kunde trat mit einem ganzen Bündel von 50-Euro-Scheinen an die Verkaufstheke. Wenig später saß er in einem Polizeiauto. Denn die Scheine waren Blüten.

Am Mittwoch wurde der 25-jährige Bochumer vom Schöffengericht wegen Geldfälschung und versuchten Betruges zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der Angeklagte wollte am 17. Mai an einem Kiosk an der Dorstener Straße Zigaretten einkaufen. Aus der Tasche holte er das ganze Geld-Bündel. Ganz oben soll ein echter Schein gelegen haben, zumindest ein echt aussehender. Darunter aber war nur Falschgeld, noch dazu schlecht gemachtes. Einen dieser Scheine zog er raus. Der Verkäufer erkannte aber sofort, dass es eine Blüte war, und rief die Polizei.

Flüchtende Täter wehrte sich mit Tritten gegen die Festnahme

Auf der Flucht vor den eintreffenden Beamten wehrte sich der Täter heftig, auch mit Tritten. Die Polizei setzte Reizgas ein.

Vor Gericht räumte der berufs- und arbeitslose Bochumer über seinen Anwalt Martin Gentz alles ein. „Woher er die Geldscheine hatte, dazu möchte er keine Angaben machen. Er wusste aber, dass sie falsch waren.“

Sein Mandant ist vorbestraft. 2016 war er wegen Körperverletzung zu 1000 Euro (100 Tagessätze) worden, weil er an einer Bushaltestelle eine Person mit Fäusten ins Gesicht geschlagd auch nicht von ihr abgelassen hatte, als sie schon am Boden lag.

Angeklagter ist psychisch krank

Der 25-Jährige ist psychisch sehr krank und muss Medikamente nehmen. Er wohnt bei seinen Eltern und steht unter Betreuung. Im Prozess wirkte er teilweise abwesend und senkte den Kopf auf die Tischplatte. „Wissen Sie, weswegen Sie unter Betreuung stehen?“, fragte Richter Dr. Axel Deutscher. Die leise Antwort: „Nee.“

Der Richter machte ihm klar, dass ihm die zwangsweise Einweisung in eine Psychiatrie drohen könnte, wenn er noch einmal wegen Gewalt verurteilt werden würde.