Bochum-Innenstadt/-Weitmar. Weil das Deutsche Rote Kreuz die Zentrale in Weitmar umbaut, mussten zwei Bereiche weichen. Die neue Außenstelle liegt direkt neben dem Knast.

Auf den ersten Blick fühlt man sich wie in einem Szene-Viertel in Berlin. Rund um das rote Backsteingebäude herrscht Hinterhof-Atmosphäre. Eine Autowerkstatt ist hier beheimatet, eine Kaffeerösterei, ein Fotograf und auch das Kulturzentrum Bastion. In dem ehemaligen Bürogebäude von Thyssen-Krupp selbst finden sich unten Musikprobenräume, im ersten Geschoss eine Kampfsportschule – und über beide Etagen verteilt jetzt auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK).

DRK-Zentrum in Weitmar wird umgebaut

Das DRK-Zentrum an der Holtbrügge in Weitmar wird nämlich umgebaut und bietet nicht mehr ausreichend Platz für alle Angebote des DRK. Also wurde entschieden, die Erste-Hilfe-Ausbildung und die Beratungsstelle für den Bereich Migration und Integration auszulagern: zur Karl-Lange-Straße 53 – direkt neben die Justizvollzugsanstalt.

Laily Khdair (l.) und Justine Wolf arbeiten in der Beratungsstelle im Bereich Migration und Integration.
Laily Khdair (l.) und Justine Wolf arbeiten in der Beratungsstelle im Bereich Migration und Integration. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Ausbilder Wolfgang Schieren und Justine Wolf, Leiterin der Beratungsstelle, haben sich in ihrer neuen Bleibe schon eingelebt. Die Innenräume – im Erdgeschoss Migration und Integration, oben Erste Hilfe – sind fertig eingerichtet und bieten wesentlich mehr Platz als an der Holtbrügge. „Wir haben jetzt zwei Seminarräume, die auf dem modernsten Stand sind und in denen wir Kurse und Schulungen für insgesamt 35 Personen gleichzeitig anbieten können. Vorher in Weitmar waren es maximal 20“, sagt Ausbilder Wolfgang Schieren, der für den DRK zugleich als Pressesprecher fungiert.

Bessere Lage, mehr Parkplätze

Und auch die Lage bewerten Wolf und Schieren als besser, „weil zentraler“. Mit dem Bus komme man aus allen Stadtbereichen prima hin. „Und man kann hier vor allem viel besser parken“, freut sich Justine Wolf. An der Holtbrügge war (und ist) das eine Katastrophe.

Probleme bei der Umbauplanung

Doch auch daran soll sich mit dem Umbau des DRK-Zentrums Weitmar etwas ändern. „Wir brauchen nämlich nicht nur ein neues Raum-, sondern auch Parkraum-Konzept“, weiß Schieren. Wann beides umgesetzt werden kann, steht allerdings noch in den Sternen. „Wir hatten Probleme mit der Planung und haben eigentlich alles noch einmal auf Null gesetzt“, erklärt Schieren. „Aktuell macht ein Unternehmen eine Bestandsaufnahme, quasi einen Immobilien-Check. Damit wir nicht mit dem Umbau beginnen und anschließend merken, dass wir beispielsweise auch die Wasserleitungen hätten erneuern müssen.“

Bürger-Café geplant

Völlig offen ist im Zuge des Umbaus an der Holtbrügge in Weitmar, an welcher Stelle und wann das geplante Bürger-Café eröffnen wird. „Da müssen wir auch das Gutachten abwarten“, kann Pressesprecher Wolfgang Schieren noch nicht mehr sagen. Ohnehin liege der Fokus derzeit auf anderen Dingen. „Wir sind schließlich eine Altenpflegeeinrichtung und kein Gastronomiebetrieb.“

Nähere Informationen zu den Angeboten in der neuen Außenstelle Karl-Lange-Straße 53 gibt es auf www.drk-bochum.de .

Mit einem entsprechenenden Gutachten soll noch in diesem Jahr begonnen werden. „Und daran werden wir uns dann halten“, sagt Wolfgang Schieren. Das könne auch bedeuten, dass das Altgebäude des Hauses der Generationen im DRK-Zentrum abgerissen und ein Neubau hochgezogen wird. „Manchmal ist das ja günstiger als eine aufwändige Sanierung.“ Genau aus diesem Grund, wegen dieser Planungsunsicherheit, hat das DRK die Räume an der Karl-Lange-Straße auch erstmal nur für fünf Jahre angemietet.

Nachbarn suchen gerne „Kontakt“

Den Nachbarn haben sich Schieren, Wolf & Co. schon angenähert. Beziehungsweise umgekehrt, denn meist sind es verletzte Teilnehmer aus den Kampfsportkursen nebenan, die beim DRK anklopfen und um Erste Hilfe bitten. „Wir sind hier also genau richtig“, sagt Wolfgang Schieren lachend.