Bochum. Bei der „Demokratie- und Integrationskonferenz“ an der Ruhr-Uni gab es diesmal nicht nur Fachvorträge. Sondern auch Infostände und Musik.

Normalerweise findet die jährliche Integrationskonferenz nicht im öffentlichen Rahmen statt. Die Fachvorträge sind fürs geladene Publikum. In diesem Jahr jedoch haben Stadt und Universität eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, die einen Rundumschlag bietet: Aktive und Initiativen aus dem Stadtgebiet haben sich im Foyer des Audimax an der Ruhr-Uni mit Informationsständen und Aktionen vorgestellt.

Am späten Nachmittag wurde das Bühnenprogramm samt Podiumsdiskussion, Comedy und Theater eingeläutet. Die ganze Veranstaltung nennt sich in diesem Jahr Demokratie- und Integrationskonferenz.

Tag wurde von Stadt, Musikschule und Uni organisiert

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„Am internationalen Tag der Toleranz wollen wir auch ein Fest der Toleranz feiern“, sagt Sandra Hinzmann, Leiterin des kommunalen Integrationszentrums. Sie hat die Veranstaltung federführend mit Ludger Pries, Professor an der sozialwissenschaftlichen Fakultät, organisiert. Beide unterstreichen, dass ihnen die Zusammenarbeit von Stadt, Musikschule und Universität hier sehr wichtig ist: „Vor zehn Jahren liefen Uni und Stadt eher nebeneinander her“, sagt Ludger Pries.

Das Vorbeischlendern an den Informationsständen wird hier und dort untermalt von Musik. An einer Stelle durch die Musikschule, an anderer Stelle von Tobias Liechti an der Violine und Max Kühlem mit seiner Gitarre. Sie gehören zum Forum Gemeinsam für Integration e. V., kurz GEMI, aus Wattenscheid. Der Verein fördert mit unterschiedlichen Projekten kulturelles Zusammenleben und die Integration von Migranten.

Frauen stellen Papier-Portemonnaies her

Direkt nebenan steht der Tisch von Enactus, eine Studierendeninitiative, die sich der Gründung von sozialen Start-ups annimmt. In Bochum laufen zurzeit mehrere Projekte, eines davon ist „Faces“. „Wir arbeiten hier mit hilfsbedürftigen syrischen Frauen zusammen“, sagt Vorstandsmitglied Christian Lenz. Durch den Verkauf von Papier-Portemonnaies, die sie mit den Frauen herstellen, können sie jede Teilnehmerin mit einem Betrag von 50 Euro pro Woche unterstützen. „Uns ist wichtig, dass wir eine langfristige Arbeit leisten können und nicht nur einmalig finanzielle Hilfe leisten.“

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An der Bar und an Stehtischen vorbei geht es schließlich auf die andere Seite des Foyers. Dort findet das „Speed Talking“ mit Ximena León von dem Projekt Zukunft Plus der Awo statt. Ganz unterschiedliche Menschen kommen so durch Impulse ins Gespräch.

Verein „World Beat Club“ sammelt für ein Geflüchtetencamp in Bosnien

Farbenfroh und ebenfalls musikalisch präsentiert sich der World Beat Club, der vor etwa vier Jahren die Zusammenarbeit mit Geflüchteten noch intensiviert hat. „Unser Motto ist tanzen und helfen“, sagt Sanja Sabljic, die gerade zusammen mit Arifa Kovacevic hinter dem Stand sitzt. Zurzeit sammelt der Verein viel für das Geflüchtetencamp in Vucjak, das sich in Bosnien befindet. Dazu organisiert er viele musikalische Veranstaltungen, etwa das Festival im Juni oder den wöchentlichen Trommelkurs.