Bochum. Carina Gödecke (SPD) erhielt die Dr.-Ruer-Medaille der jüdischen Gemeinde. Seit Jahren setzt sich die Politikerin für das jüdische Leben ein.

Im Rahmen einer Feierstunde in der Bochumer Synagoge erhielt die Vizepräsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen und Bochumer Abgeordnete Carina Gödecke für ihren langjährigen Einsatz für jüdisches Leben in Bochum und Umgebung die Dr.-Ruer-Ehrenmedaille.

Sie ist die fünfte Persönlichkeit der nichtjüdischen Öffentlichkeit, die auf diese Weise geehrt wird. Gödecke ist seit Jahrzehnten eng mit der jüdischen Gemeinde in Bochum und Umgebung verbunden. Der Vorsitzende des Vorstandes der Bochumer Gemeinde Grigory Rabinovich begrüßte sie bei der Feierstunde als langjährigen „Schutzengel“ und „engste Freundin“ der Gemeinde. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch betonte in seinem Grußwort die besondere Solidarität, die sie der jüdischen Gemeinschaft in Bochum gegenüber zeige.

„Es ist eine Schande“

Politisch hat sich Gödecke insbesondere für den 2017 zwischen dem Land NRW und den jüdischen Gemeinden geschlossenen Staatsvertrag engagiert. Damit habe sie, so Laudatorin Bundesministerin Svenja Schulze, bedeutenden Anteil am starken jüdischen Leben in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen.

Gödecke selbst nutzte ihre Danksagung für einen Appell: „Es ist mehr als eine Schande, dass am 9. November, am Tag der Reichspogromnacht, Rechte und Rechtsnationale, alte und neue Nazis und Antisemiten zu „Ehren“ einer Holocaust-Leugnerin durch Bielefeld marschieren können. Das darf nie wieder in Deutschland geschehen.“