Bochum. Erfolgreicher Auftakt für Urbanatix: Das Bochumer Streetart-Festival wurde bei der Generalprobe in der Jahrhunderthalle vom Publikum gefeiert.
Zum Start präsentiert sich Urbanatix im Stil einer Las-Vegas-Revue, mit weißem Frack und güldenen Zylindern. Zwei Stunden später ist klar: Die Show genügt in der Tat internationalen Ansprüchen. Mit einer beifallumrauschten Generalprobe feierte das Bochumer Streetart-Festival am Dienstagabend einen erfolgreichen Auftakt.
Generalprobe Urbanatix X
X: Die römische 10 als Programmtitel symbolisiert den Geburtstag von Urbanatix. Im Kulturhauptstadtjahr als – durchaus nicht unumstrittenes – Ein-Jahres-Projekt gegründet, hat das Straßenkunst-Festival Ruhr 2010 nicht nur überlebt, sondern sich weit über das Revier hinaus als eigenständiges, bis heute einzigartiges Format etabliert. Die Jahrhunderthalle mit jährlich bis zu 20.000 Besuchern dient dabei als perfekte Industriekulisse.
Amateure haben Top-Niveau erreicht
Mit der Jubiläumsstaffel gelingt es Urbanatix-Macher Christian Eggert, die Grenzen zwischen Passion und Profession weiter aufzulösen. Die 43 Streetart-Künstler, meist aus dem Ruhrgebiet, haben dank knochenharten Trainings im „Open-Space“-Zentrum an der Bessemerstraße ein Niveau erreicht, das nur noch wenig Luft nach oben lässt. Die 17 Tänzerinnen und Tänzer glänzen in ausgefeilten Choreographien. Die Parcour-Läufer, Triker und Biker zeigen atemberaubende Sprünge und Moves. Das ist weit mehr als Beiwerk. Es ist das pulsierende Herz von Urbanatix, mitsamt der überschäumenden Lebensfreude, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägt.
Die jungen Wilden der Straße bilden das Fundament, auf dem die neun Profis aus aller Welt als Kirschen auf der Torte ihr Kunst- und Handwerk verrichten. Eggert hält das ganze Jahr über auf Festivals Ausschau nach innovativen Artisten. Mit seiner Auswahl liegt er auch in diesem Jahr richtig. Der Franzose Guillaume Karpowicz begeistert mit einer Diabolo-Vorführungen, die man derart perfekt selten sieht. Die Amerikanerin Mandi Orozco wartet gleich mit zwei Weltpremieren auf: Sie nutzt ein Laufband für ihre grazile Körperkunst und schwebt an einer zum Verikalseil umfunktionierten Bauplane (!) durch die Luft. Mario Espanol und Carlos Zaspel beweisen Kraft und Kreativität am „Flying Pole“, dem fliegenden Mast. Maya Kesselmann (USA) lässt sich von ihrem Team durch einen Ring katapultieren. „Hoop Diving“ nennt sich diese waghalsige Kunst.
Rémi Martin glänzt als Akrobat und Entertainer
Am Chinesischen Mast dokumentiert auch Rèmi Martin, dass er als Artist nichts verlernt hat. Dabei setzt er in der neuen Staffel seinen Weg als Entertainer fort. Witzig, mit beachtlichem komödiantischem Talent, knüpft der Publikumsliebling den roten Faden der Show. Rémi hat wie auch Urbanatix Geburtstag. Seine Gäste könnten spannender und unterhaltsamer kaum sein...
16 Shows bis zum 17. November
Die Urbanatix-Shows in der Jahrhunderthalle laufen vom 6. bis 17. November wochentags um 19 Uhr, freitags um 20 Uhr, samstags um 17 und 20 Uhr sowie sonntags um 17 und 19.30 Uhr.
Die Eintrittskarten kosten ab 29,50 Euro. An den Familientagen am 7., 12. und 14. November gelten ermäßigte Preise.
Tickets gibt es im Vorverkauf auf www.urbanatix.de .
Stimmungsvoll untermalt von einer Live-Band mit Sänger Dennis Brzoska und effektvoll illuminiert mit großartigen Projektionen auf der XXL-Showtreppe, präsentiert sich Urbanatix auch im Jahr 10 als Gesamtkunstwerk, das auf große Stars verzichten kann. Die Show ist der Star.
Bochum freut sich auf 16 Geburtstagspartys
„Hol’ die Welt in den Pott, bring’ den Pott in die Welt“, stimmen die Künstler zum Finale an. Die Besucher erheben sich und klatschen begeistert. Und das war erst die Generalprobe. Bochum darf sich auf 16 tolle Geburtstagspartys freuen.