Bochum-Linden/-Dahlhausen. Vier Jahre lang musste die Kolpingsfamilie Linden ohne Regenten Karneval feiern. Nun hat man endlich wieder einen Prinzen gefunden.

Es ist das 66. Jahr für die Kolping-Karnevalisten. Eine Schnapszahl ist beim Karneval immer gut – und zur Feier der fünften Jahreszeit und dem Auftakt in die neue Session steht auch endlich wieder eine Prinzenproklamation bevor, die mehrere Jahre lang auf sich warten ließ. Aber wer ist der Glückliche?

Der letzte Karnevalsprinz Andreas van Hövel, Kolping-Urgestein aus der Gruppe der „Jungen Tenöre“, wurde vor vier Jahren zum Regenten auserkoren. Danach, seit dem Jahr 2015, hat es keinen neuen Prinzen mehr gegeben, der das Narrenzepter bei der Kolpingsfamilie Linden schwingt. Seither mussten die Lindener Karnevalisten ohne Prinzen auskommen.

Andreas van den Hövel war der letzte Prinz des Lindener Kolpingkarnevals.
Andreas van den Hövel war der letzte Prinz des Lindener Kolpingkarnevals. © wl

2017 bildeten Birgit Müller als Prinzessin, Christiane Bausen – Ehefrau des Lindener Karnevals-Präsidenten Thomas Bausen – als Jungfrau und Petra Lohof als Bäuerin ein weibliches Dreigestirn. Sie regierten die Bochumer Narren auch noch 2018 – weil es so viel Spaß gemacht hatte. Nach der geballten Frauenpower des Dreigestirns soll 2019 nun das Jahr für einen neuen Karnevalsprinzen sein.

Eine lange Reihe von Regenten

Seit der ersten Session vor 66 Jahren, die am 15. Februar 1953 im Vereinslokal „Westfälischer Hof“ ihren närrischen Stapellauf hatte, gab es 62 Prinzen beim Kolping-Karneval. Jedes Jahr wurde seitdem gefeiert – bis auf das Jahr 1991, das im Schatten des ersten Golfkrieges stand. Und nun gesellt sich also Prinz Nummer 63 zu der Reihe der Thronbesteiger.

Die Jugend bekommt ihre Chance

Die Spannung steigt – aber Werner Lerch, der 1987 selbst noch als Prinz den Karneval in Linden angeführt hat, bleibt geheimnisvoll: „Unsere Truppe ist etwas alt geworden. Wir waren alle schon mal Prinzen. Jetzt wird ein junger Mann, der seit gerade zwei Jahren erst Mitglied bei uns in der Kolping-Familie ist, das Zepter übernehmen“.

Ausgeguckt ohne Gegenkandidaten

Und eigentlich sollte der Name des neuen Prinzen bis zu dessen Proklamation auch unter Verschluss bleiben. Allerdings wird er auf der Internetseite der Liebfrauen-Gemeinde schon verraten: Der junge Mann, der die karnevalistische Regentschaft der Kolpingsfamilie Linden übernehmen wird, ist Timo Ditscheid, in Zukunft Timo I. Er war laut Werner Lerch der Einzige, der in Frage kam: „Wir haben ihn ausgeguckt, nicht gewählt. Es gab keine weiteren Kandidaten“.

Timo Ditscheid mit Ehefrau Lara Trompeter-Ditscheid. Sie war schon als Funkenmariechen für die Kolpingsfamilie auf der Bühne.
Timo Ditscheid mit Ehefrau Lara Trompeter-Ditscheid. Sie war schon als Funkenmariechen für die Kolpingsfamilie auf der Bühne. © td

Für Timo Ditscheid, den Ersten, dürfte nun einiges an Arbeit anfallen. Auch das Dreigestirn aus den vorangegangenen zwei Jahren nahm zahlreiche Termine wahr, nicht nur im Bochumer Südwesten und dem restlichen Stadtgebiet, auch im gesamten Ruhrgebiet. Immerhin teilt Ditscheidts Ehefrau die Leidenschaft zum Karneval. Sie stand schon als Funkenmariechen für die Kolpingsfamilie Linden auf der Bühne.

Kleines Programm bei der Proklamation

Die Prinzenproklamation beim Kolpingkarneval ist für Samstag, 9. November, um 19 Uhr im Gemeindesaal Liebfrauen vorgesehen.

Prunk und Prinz

Karten für die Prinzenproklamation am 9. November gibt es zum Preis von 11 Euro bei Heiko Volke unter 02327/ 971 21 11 oder können per E-Mail bei heiko.volke@t-online.de bestellt werden.

Die erste Prunksitzung in der heißen Phase der fünften Jahreszeit beginnt dann am Samstag, 22. Februar, die zweite steigt gleich am nächsten Tag, Sonntag, 23. Februar – jeweils um 19 Uhr, im Saal des Gemeindezentrums am Haus Linden, Hattinger Straße 814.

Im Mittelpunkt des kleinen Programms als Vorschau auf die neue Session wird natürlich der neue Regent stehen. Auch auf das Motto und die Prinzessin des neuen Karnevalsherrschers darf man gespannt sein.