Bochum. Außergewöhnliche japanische Esskultur bietet das „Little Okinawa“, das am Bochumer Hellweg eröffnet hat. Der Chef war zuvor Software-Manager.

„Es muss noch etwas anderen geben als Einsen und Nullen“, sagte sich Dirk Hochstrate 2012. Mehr als 20 Jahre hatte er bei G-Data gearbeitet, das Unternehmen mit aufgebaut, die letzten sechs Jahre als Vorstandsmitglied des aufstrebenden Software-Dienstleisters an der Königsallee. Als Berater wechselte er in die Gastronomie. Dort hat sich der 55-Jährige nun einen Lebenstraum erfüllt – und mit dem „Little Okinawa“ am Hellweg sein eigenes Restaurant eröffnet.

Auf seinen Reisen als G-Data-Manager war der Wittener oft in Japan. „Unsterblich“ habe er sich in das Land verliebt, schwärmt Dirk Hochstrate. In die Menschen. In die Kultur. Nicht zuletzt ins Essen. Als passionierter Hobbykoch mit eigenem Food-Block hat es ihm die Insel Okinawa besonders angetan. Hier, im Süden Japans, wird die Küche von vielerlei chinesischen und koreanischen Einflüssen geprägt. „Sie ist sehr fleisch- und gemüselastig und entspricht so gar nicht der japanischen Kochkultur, die hierzulande bekannt ist. Das hat mich gereizt.“

Neueröffnung im ehemaligen „Bassano“

Im vergangenen Frühjahr war er zum letzten Mal in Fernost. Wenig später stand fest: Hochstrate wird wieder Chef. Diesmal sein eigener. Im ehemaligen italienischen Restaurant „Bassano“ am Hellweg ging er in diesen Tagen mit dem „Little Okinawa“ an den Start.

Das Lokal in wohltuend dezentem Asia-Design liefert nicht nur äußerlich den exakten Kontrast zu den auch in Bochum florierenden All-you-can-eat-Abfüllhallen. Feinste Ware empfiehlt, erklärt und kocht Dirk Hochstrate: von würzigen Soba-Nudeln in Brühe mit geschmortem Schweinebauch (Okinawa Soba) über einen herzhaften Salat mit jungen Sojabohnen (Edamame Sarada) bis zur Spezialität des Hauses: Wagyu-Rind mit edler Fettmaserung, serviert in zarten Streifen, die wie beim Fondue in brodelnd heißem Wasser gegart werden (Wagyu Shabu Shabu).

Kurzfristiger Genuss und langes Leben

Dazu ein kühles japanisches Asahi-Bier: Authentischer lässt sich die Okinawa-Küche kaum kosten. Und das zu erschwinglichen Preisen ab 3 Euro für Suppen, Bowls und Salate sowie 8 Euro für Vor- und Hauptgerichte (auch klassisches Sushi).

„Ein derartiges Angebot gibt’s im weiten Umkreis nicht“, betont Dirk Hochstrate und verheißt nicht nur kurzfristigen Genuss, sondern auch ein langes Leben. Okinawa, so steht es in seiner Speisekarte, beherbergt die meisten 100-Jährigen der Welt.

„Little Okinawa“, Hellweg 28, www.little-okinawa.com, 0234/640 630 30, mittwochs bis sonntags von 18 bis 24 Uhr geöffnet.