Bochum-Weitmar. Der Brand an der Hattinger Straße in Bochum-Weitmar macht Gebäude unbewohnbar. Die Brandursache ist noch ungeklärt. Friseursalon kann ausweichen.

Leman Alp steht vor ihrem Friseursalon „Über kurz oder lang“. Eigentlich hätte sie heute wie üblich einen vollen Terminkalender gehabt – doch die Friseurmeisterin redet mit Passanten, telefoniert, raucht, wartet. Um der zum vereinbarten Termin ankommenden Kundschaft mitzuteilen, dass Haare schneiden gerade nicht möglich ist. Die Wohnung über ihrem Geschäft an der Hattinger Straße 247 ist am vergangenen Montag (15.) komplett ausgebrannt. Das hat den Laden unbenutzbar gemacht.

Es ist kein Personenschaden entstanden

Straßenbahn abgeschaltet

An dem Einsatz waren insgesamt 69 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst beteiligt.

Damit die Drehleiter sicher eingesetzt werden konnte, musste die Fahrleitung der Straßenbahn abgeschaltet und geerdet werden. Die Linie 308/318 konnte deshalb mehr als zwei Stunden lang nicht fahren.

Personen sind hierbei nicht zu Schaden gekommen, allerdings ist das dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus vorerst nicht bewohnbar. Die beiden Bewohner, die sich während des Brandes am Nachmittag im Gebäude befanden, konnten sich entweder selber retten oder wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Nach einer notärztlichen Untersuchung konnten sie vor Ort bleiben. Worin genau die Brandursache liegt, kann die Polizei noch nicht sagen: „Wir ermitteln noch und können weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung ausschließen“, sagt Sprecherin Nicole Schüttauf. „In den nächsten Tagen wird ein Brandsachverständiger den Ort besichtigen.“

Leman Alp hat bereits Standort zum Ausweichen

Die Wohnung im ersten Geschoss der Hattinger Straße 247 ist am Montag, 14. Oktober, ausgebrannt. Die Immobilie ist vorerst nicht bewohnbar.
Die Wohnung im ersten Geschoss der Hattinger Straße 247 ist am Montag, 14. Oktober, ausgebrannt. Die Immobilie ist vorerst nicht bewohnbar. © WAZ | Svenja Stühmeier

„Zum Glück haben wir montags immer geschlossen“, sagt Leman Alp. Ihr Salon war zum Zeitpunkt des Brandes also leer. Jetzt ist die Elektrik kaputt, die Einrichtung ist jedoch weitestgehend erhalten und kann weiterbenutzt werden. Deswegen kann Leman Alp den Betrieb bald wieder aufnehmen, bevor sie im Frühling nächsten Jahres in einen anderen Salon umzieht. Ab Februar oder März wird sie an der Hattinger Straße 254 in der Nachbarschaft weiterarbeiten. „Den Mietvertrag habe ich zwei Minuten, bevor ich vom Brand erfahren habe, unterschrieben.“ Dann wurde sie darüber telefonisch benachrichtigt – und konnte zusehen, wie die Flammen ihren Laden zunächst außer Gefecht setzen.

Größte Sorge: Kundschaft bleibt aus

Die Hausbewohner sind auf eigenen Wunsch innerhalb ihrer Familien oder bei Bekannten untergekommen. Wegen der starken Beschädigung der Holzdecken in der Brandwohnung und wegen der Verunreinigung des Hauses durch Brandgase ist das gesamte Gebäude, das sich in privatem Besitz befindet, nun unbewohnt. Außerdem ist es von der Strom- und Gasversorgung abgeschlossen.

Die größte Sorge von Leman Alp ist jetzt, dass ihre Kundschaft ausbleibt. „Zur Zeit können sie mich ja auch nicht über meinen Festnetz-Anschluss erreichen.“ Sie wird nun für kurze Zeit einen Stuhl im benachbarten Salon mieten. Über ihre Social-Media-Kanäle konnte sie einige Kunden informieren, andere telefonisch erreichen – und den Rest hoffentlich persönlich vor der Tür ihres zerstörten Salons.

Die Friseurmeisterin Leman Alp ist erreichbar unter 0172/ 2 34 68 40.