Bochum. Das Nahverkehrsunternehmen Bogestra setzt in Bochum auf eine neue Generation von Ticketautomaten. 50 dieser Geräte werden derzeit installiert.

Das Nahverkehrsunternehmen Bogestra setzt künftig auf eine völlig neue Generation von modernen Ticketautomaten. Zunächst werden 50 dieser Maschinen installiert. Wie Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann erläutert, bieten sie einen entscheidenden Vorteil: „Wir gehen mit der Zeit, künftig können unsere Kunden an diesen Automaten völlig kontaktlos mit dafür geeigneten EC-Karten ihre Fahrkarten kaufen.“

Das Unternehmen investiert insgesamt zwei Millionen Euro für die Umrüstung. Die alten Geräte haben rund 20 Jahre brav ihren Dienst versehen. Aufgestellt sind bereits alle 50 neuen Automaten. Thomas Hentschel ist bei der Bogestra für den Vertrieb zuständig. „Wir sind derzeit dabei, die neuen Funktionen in Betrieb zu nehmen. Einsatzbereit sind diese Automaten bereits.“ Ein einziger dieser Automaten bringt übrigens schlappe 300 Kilogramm auf die Waage.

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Wer es jetzt schon ausprobieren möchte, kann dies, so teilt die Bogestra mit, auf der Verteilerebene des Hauptbahnhofes, der Haltestelle Oskar-Hoffmann-Straße oder der Haltestelle U 35 Ruhr-Universität bereits heute tun. Wichtig sei, so die Bogestra, dass das kontaktlose Bezahlen ausschließlich mit sogenannten NFC-Karten möglich sei. Diese EC-Karten haben ein Sendesymbol auf ihrer Rückseite. Die anderen Funktionen, also das Bezahlen mit Geldscheinen, Münzen oder mit PIN-Nummer seien weiterhin dort möglich.

Verkehrsknotenpunkte werden versorgt

Wenn alle Geräte laufen, sollen die wichtigen Verkehrsknotenpunkte im Bogestra-Betriebsgebiet mit den neuen Ticket-Automaten versorgt sein. Die meisten Haltestellen auf der Vorzeige-Linie U 35 gehörten übrigens definitiv dazu. Lediglich die Haltepunkte Waldring, Lennershof und Hustadt verfügen über andere Automaten.

Was sind eigentlich NFC-Karten?

Neue EC-Karten oder auch Kreditkarten sind mit einer sogenannten Near Field Communication (NFC) ausgestattet. Das bedeutet, dass damit in einem eng umgrenzten Nahbereich bezahlt werden kann, ohne die Karte aus der Hand geben zu müssen.

Damit beim Diebstahl kein großer Schaden entsteht, können auf diesem Wege jeweils nur kleine Summen ausgegeben werden. Bei der Bogestra können Fahrkarten bis zu einem Gegenwert von 25 Euro damit erworben werden.

In den letzten Monaten war es bei einigen Kunden aufgrund von Meldungen des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) zu Irritationen gekommen. Der VRR hatte angekündigt, dass er ab dem 15. Dezember seine Tickets über das Unternehmen Trandev Vertrieb GmbH verkaufen werde. Dazu werden 445 neue Ticketautomaten aufgestellt. Diese Automaten werden jedoch vornehmlich an den Bahnhöfen für den Schienenverkehr, als etwa auch am Bochumer Hauptbahnhof in der Bahnhofshalle installiert. Sie sind in grün und weiß gehalten.

Am Monatsanfang können sich Schlangen vor dem Bogestra-Kundencenter am Hauptbahnhof bilden. Die Wartezeit hält sich jedoch in Grenzen.
Am Monatsanfang können sich Schlangen vor dem Bogestra-Kundencenter am Hauptbahnhof bilden. Die Wartezeit hält sich jedoch in Grenzen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Da einige Kunden glauben, dass jetzt die Bogestra ihrerseits die Tickets über diesen Dienstleister verkaufe, betont das Unternehmen, das genau das Gegenteil der Fall sei. „Wir setzen weiter auf die Nähe zu unseren Kunden“, so Sprecher Kollmann. Die Bogestra-Automaten seien rot und würden auch durch die Bogestra betreut. Das solle auch so bleiben.

Außerdem gebe es weiterhin alle anderen Wege, um sich eine Fahrkarte zu kaufen. Dazu gehören etwas die sechs Kunden-Center (zwei davon in Bochum), die Vertriebspartner (also private Verkaufsstellen, davon rund 50 in Bochum), die bereits erwähnten Ticketautomaten, über die Mutti-App, oder ganz „Oldschool“ direkt beim Fahrer. Wichtig sei dabei, dass es nicht an allen Verkaufsstellen das komplette Fahrkartenangebot gebe.