Bochum-Hamme. Junge Leute rufen das Projekt „Hamme erzählt“ ins Leben. Gemeinsam mit weiteren Bewohnern wollen aus dem Fundus Kunstaktionen entwickeln.

Lange bevor feststand, dass Hamme durch ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) millionenschwer in den nächsten sieben Jahren aufgewertet wird, gab es schon rührige Bürger, die mit einzelnen Aktionen auf den bislang benachteiligten Stadtteil aufmerksam machten und Verbesserungen im Kleinen lostraten, darunter HaRiHo, die „Stadtteil-Gärtner“, die Teilnehmer der „Expedition Hamme“ und auch die Akteure bei „Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ als „Vorstufe“ des ISEK.

So engagierten sich junge Leute bei der Fotoaktion „Exposing Hamme“ mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen und das Viertel fotografisch neu zu entdecken. Am Ende entstanden eine Ausstellung und ein Postkarten-Set für die Bewohner des Stadtteils.

Neues Kreativprojekt

Nun heben sie ein neues Kreativprojekt, „Narrating Hamme – Hamme erzählt“, aus der Taufe. Eindrücke und Geschichten über den Stadtteil Hamme will diese Gruppe von Nachbarn sammeln und veröffentlichen. Sie treffen sich regelmäßig im „Theater der Gezeiten“, um im Dezember eine Aktion im Viertel zu planen. „Die gesammelten Geschichten wollen wir in Form von Lesungen und Performances mit einer Ausstellung im Theater der Gezeiten mit interessierten Besuchern präsentieren“, sagen die Kreativen.

Im Fokus stehen nicht nur selbst gemachte Fotografien, sondern auch die Geschichten dahinter. Die Gruppe will Bilder sammeln und die dazu gehörigen Geschichten aufzeichnen in Form von Audiomitschnitten oder niedergeschriebenen Interviews.

Alte Ansichten: Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Präsident Ende der 50er Jahre.
Alte Ansichten: Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Präsident Ende der 50er Jahre. © Stadtarchiv

So geht es um alte Fotos und Postkarten aus dem Stadtteil, um lange geschlossene Geschäfte, um alte Kneipen, frühere Friseure und um den Alltag in Hamme vor 20, 30, 40 und 50 Jahren. „Wir wollen mit der Aktion die Generationen, neue und alte Bewohner, miteinander in Kontakt bringen“, heißt es im Blog zum Kreativprojekt.

Erstes Treffen im Café

Die Gruppe lädt ein zu einem ersten Treffen am Samstag (12.). Zwischen 10 und 15 Uhr wollen die Hammer mit Nachbarn im „Back le Café“, Dorstener Straße 181, ins Gespräch kommen. Mit dem gesammelten Fundus sollen Ausstellungen und Lesungen entstehen, möglichst auch Theater im öffentlichen Raum. Am Ende der Aktion plant die Gruppe, eine Auswahl an Bildern und Geschichten an das Bochumer Stadtarchiv zu übergeben. Das Projekt wird unterstützt vom Verfügungsfonds Hamme.