Bochum-Wiemelhausen. Debatte über Sanierung des Steinrings in Bochum-Wiemelhausen zwischen Oskar-Hoffmann- und Wittener Straße. Der Umbau ist für 2020 geplant.

Lange diskutierten die Politiker in der jüngsten Sitzung des Bezirks Mitte über den geplanten Umbau des Steinrings zwischen Oskar-Hoffmann- und Wittener Straße. Die Straße bekommt Radwege und neue Fahrstreifen. Die Bauzeit beträgt neun Monate.

Baustelle Bochum Steinring
Baustelle Bochum Steinring © Steffen Richters | Steffen Richters

Die Stadt hat den Kanal im Steinring in diesem Jahr erneuert. Er war stark deformiert und in Teilen zerbrochen. Eigentlich war geplant, wie sonst üblich, direkt im Anschluss auch die Straße zu sanieren. Doch der Bau verzögerte sich; die Planung war umfänglicher als vorgesehen, zudem musste ein Verkehrsgutachten erstellt werden. Deshalb wurde die Fahrbahn nach dem Kanalbau zunächst provisorisch geschlossen und mit einer Asphaltdecke versehen. Nun soll der eigentliche Ausbau folgen.

Fahrbahn wird erneuert

Die Fahrbahn wird grundlegend erneuert. Auch der Querschnitt wird neu gemacht: Neben dem Bau von Radstreifen soll das Parken neu geordnet werden, auch die Gehwege werden umgestaltet. Bislang nutzen Radfahrer den vier Meter breiten Fußweg mit.

Weitere Bäume werden gefällt

Die großen Bäume, die zum größten Teil wegen der Kanalbaumaßnahme bereits gefällt wurden, engten den Gehweg an einigen Stellen ein. Die Wurzeln hatten punktuell das vorhandene Pflaster hochgedrückt. So sollen neue Bäume als Ersatz für abgeholzte gepflanzt werden. Doch auch für den Straßenneubau und den Radweg müssen weitere zwölf Bäume gefällt werden; 16 neue sind hier geplant.

Umleitungen werden erarbeitet

Über die Verkehrsbehinderungen und nötigen Umleitungen wird derzeit noch eine Planung erarbeitet.

Fest steht: Die Anwohner werden an den Kosten für den Umbau beteiligt. Sollten nach Bodenkontrollen Bergbausicherungen nötig werden, kann sich die Summe (1,46 Millionen Euro) erhöhen.

Laut Stadt plant das Tiefbauamt, mit dem Umbau Steinring erst zu beginnen, wenn die Universitätsstraße fertig ist.

Das zusätzliche Fällen von Bäumen war der Grund für eine heftige Debatte. Die Grünen mochten sich damit nicht anfreunden und schlugen vor, stattdessen den eine Spur des Steinrings wegzunehmen. Karsten Finke: „Die Bäume sind alt und müssen erhalten werden, notfalls auf Kosten einer Fahrspur.“

Thomas Plackert vom Tiefbauamt gab zu bedenken: „In Richtung Wittener Straße muss der Steinring zweispurig bleiben. Nach Verkehrsuntersuchungen wären sonst die Rückstaus zu lang.“ Künftig wird es auf dem Steinring in Richtung Oskar-Hoffmann-Straße nur noch eine Fahrbahn geben; in Gegenrichtung sollen zwei erhalten bleiben.

Jeder einzelne Baum wird geprüft

Die Grün-Offene Fraktion beantragte, die Verwaltung zu beauftragen, den Erhalt jedes einzelnen Baums zu überprüfen, indem notfalls der Straßenquerschnitt abgeändert wird. So soll die Notwendigkeit einer zweiten Fahrbahnspur in Fahrtrichtung Wittener Straße überprüft werden. Der Konflikt des Rückstaus an dem Kreuzungsbereich Wittener Straße kann durch die Schaffung einer extrabreiten Fahrbahn, wo zwei Pkw nebeneinanderstehen können, aufgelöst werden. Die SPD enthielt sich, CDU und Linke stimmten dagegen, so dass der Antrag mit knapper Mehrheit angenommen wurde.

Die Gesamtkosten für den Straßenneubau zwischen Oskar-Hoffmann-Straße und Wittener Straße liegen bei 1,46 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr durchgeführt werden. Die Bauzeit beträgt etwa neun Monate. Der Bauablauf wird noch erarbeitet. Die Stadt wird einen Zuschuss bei der Bezirksregierung Arnsberg stellen. Die Zuwendung wird voraussichtlich bei 75 Prozent liegen.