Bochum. Zwei Männer (18/22) sollen einen E-Scooter auf die A 40 bei Bochum geworfen haben. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Vorwurf: Versuchter Mord.

Nachdem zwei betrunkene Männer am Montag, 23. September, am so genannten „Grummer Deckel“ einen E-Scooter auf die A 40 in Bochum geworfen hatten, sitzen nun ein Bochumer (18) und ein Hattinger (22) als dringend tatverdächtig in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen versuchten Mord und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Der 18-jährige Bochumer und ein 22-jähriger Hattinger wurden kurz nach dem Wurf nach Zeugenhinweisen in Tatortnähe festgenommen, heißt es von der Polizei.

E-Scooter wiegt 25 Kilogramm – „ein ordentliches Gerät“

„Der E-Scooter wurde aus großer Höhe auf die fahrenden Autos geworfen“, sagt Staatsanwalt Danyal Maibaum. „Ich gehe davon aus, dass ein tödlicher Unfall oder sogar ein Einschlag in eines der Autos billigend in Kauf genommen wurde.“ Schließlich wiege der E-Scooter etwa 25 Kilogramm. „Das ist ein ordentliches Gerät.“ Die Polizei hatte damals gemeldet, dass nur „durch glückliche Umstände“ niemand verletzt wurde.

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In ersten Vernehmungen hat der 18-jährige Bochumer nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits zugegeben, den E-Scooter über die zwei Meter hohe Brüstung gewuchtet und dann auf die Autobahn geworfen zu haben. Sein 22-jähriger Bekannter habe eingeräumt, dabei gewesen zu sein.

Die Tat selber streitet er ab. Zu ihrem Motiv schweigen beide. „Wir gehen weiter davon aus, dass sie gemeinsam den E-Scooter auf die A40 geworfen haben“, sagt Danyal Maibaum.

Bereits einmal die Scheibe einer Bushaltestelle zerstört

Die Männer sollen früher wegen Sachbeschädigungen von Kraftfahrzeugen in Erscheinung getreten, aber nie verurteilt worden sein. Laut Polizei sollen die Männer bereits regelmäßig mit Sachbeschädigungen auf sich aufmerksam gemacht haben.

So sollen sie etwa das Glas einer Bushaltestelle und die Beleuchtung eines Parkdecks zerstört haben. „Die beiden waren schon häufiger gemeinsam unterwegs“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte.

Fluchtgefahr: Männer bleiben in Untersuchungshaft

Nun soll der E-Scooter auf mögliche Spuren überprüft werden. Außerdem wartet die Staatsanwaltschaft auf das Ergebnis der Blutuntersuchung der Männer. Sie soll zeigen, wie betrunken die Männer an diesem Montagabend tatsächlich gewesen sind.

Ein Atemalkoholtest hatte bei beiden einen Wert von etwa zwei Promille angezeigt. „Wir müssen prüfen, inwiefern das ihre Schuldfähigkeit vermindert“, sagt Danyal Maibaum.

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Vier Autos fuhren am Montagabend auf der A40 über den E-Scooter und wurden dadurch beschädigt, zwei konnten nicht mehr weiterfahren. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzte den Sachschaden auf 4000 Euro. Bei beiden festgenommenen Männern besteht laut Staatsanwaltschaft Fluchtgefahr. Sie bleiben in Untersuchungshaft.

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