Innenstadt. Der neue DRK-Kleiderladen soll im November im Bochumer Zentrum öffnen. Bis dahin braucht es aber noch fleißige Hände und Klamotten-Spenden.
Bisher ist das Deutsche Rote Kreuz nur selten durch außergewöhnliches Modebewusstsein aufgefallen: „Die Menschen denken beim DRK eher an Blutspende oder das Seniorenheim nebenan“, sagt Justine Sharif von der Integrationsagentur des Vereins. Das soll sich jetzt ändern. Denn seit Anfang des Jahres plant Sharif gemeinsam mit ihrer Kollegin vom Seniorenbüro Ost, Katrin Engel, einen eigenen Second-Hand-Shop in der Innenstadt.
Hoffnung auf Ansturm
300 Meter vom Hauptbahnhof entfernt, soll an der Huestraße 14 eine Boutique entstehen. Die soll komplett aus Kleiderspenden gespeist werden und von ehrenamtlichen Helfenden mitgetragen werden. Der Name soll Programm werden: Lieblingsstücke. Die Gründerinnen hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger einen Blick in ihre Kleiderschränke werfen und vielleicht das ein oder andere Schmuckstück finden, dass nicht mehr passt oder eben „Lieblingsstück“ mehr ist. „Der Laden soll für jeden Menschen offen stehen, vom Millionär zum Bedürftigen kann hier jeder einkaufen“, erklärt Sharif.
Damit unterscheidet sich der neue Shop von den schon länger bestehenden Kleiderkammern des DRK, die sich vor allem an Menschen richten, die sich sonst keine Kleidung leisten können. Anders als die Kleiderkammern, wird der Shop in der Stadt nicht kostenlos sein. Hosen, Blusen, Hemden und Jacken sollen aber günstig an Mann und Frau gebracht werden. „Mit dem Geld aus den Verkäufen sollen dann andere Projekte des DRK finanziert werden“, gibt Katrin Engel an.
60 Mitarbeitende gesucht
Für den Laden an der Huestraße werden noch freiwillige gesucht. Interessierte brauchen keine Vorerfahrungen im Verkauf, sondern einfach Spaß an der Arbeit mit Menschen. Melden können Sie sich bei Justine Sharif Tel. 0234 / 33 83 06 11 oder Mail: j.sharif@drk-bochum.de
Kleiderspenden können entweder im Shop (ab Eröffnung am 7. November) oder vorab in den Kleidercontainern des DRK abgegeben werden. Das DRK weißt darauf hin, dass aus ethischen Gründen keine Pelze angenommen werden.
Es sollen Projekte aus den Fachbereichen Migration, Senioren und Kinder unterstützt werden. Das Mode-Know-How und die nötigen Deko-Kenntnisse für den neuen Laden bringt Shopleiterin Romina Jentsch mit. Eine DRK-Vergangenheit hat die Eppendorferin nicht, möchte „jetzt aber gerne etwas Gutes tun.“ An die Räumlichkeiten hat sie ein paar Ansprüche: „Der Shop soll natürlich keine Bruchbude werden, sondern ein schöner Laden mit Boutique-Charakter“, sagt die ausgebildete Schauwerbegestalterin mit einem Lächeln.
In den nächsten Wochen soll alles renoviert werden, dann kann mit der letztendlichen Gestaltung begonnen werden. Bis zum 7. November soll dann alles stehen. Sofern dann auch genug Ehrenamtler gefunden sind. „Hauptsache die Leute haben Spaß an der Arbeit mit Menschen, Vorkenntnisse sind nicht nötig“, meint Jentsch. Ein gewisses Interesse für die neuesten Trends der Modewelt kann aber sicherlich nicht schaden.
Laden dient als Info-Zentrum
Neben dem Verkauf von Kleidung und Accessoires (die auch gespendet werden können), soll der DRK-Shop auch als eine Art neues Informationszentrum im Zentrum fungieren. „Die Arbeit unseres Vereins ist sehr vielfältig. Im Shop gibt es die Möglichkeit einen ersten Überblick über die verschiedenen Bereiche zu erhalten“, erklärt Katrin Engel. Im Vordergrund aber natürlich die nachhaltige Wiederverwertung der Klamotten. Auch die Projektleiterinnen Engel und Sharif waren schon gemeinsam in Second-Hand-Läden unterwegs. Die neue Möglichkeit im Zentrum wollen sie nun auch selbst regelmäßig wahrnehmen.