Bochum. Weltklasse-Pianist Vladimir Mogilevsky gibt Benefizkonzert in der Christuskirche. Auch eine frühere Bundesministerin ist am Sonntag zu Gast.
Was darf die Kunst? Und was darf sie nicht? Über die Bedeutung und die Bedrohung der Kultur in der heutigen Zeit gibt es am Sonntag, 15. September, ein Festival mit mehreren Gesprächsrunden in der Christuskirche am Rathaus, das spannend zu werden verspricht. Passend dazu spielt Weltklasse-Pianist Vladimir Mogilevsky Stücke von Chopin.
Das Festival unter dem Titel „Für die Freiheit der Kunst“ wird organisiert von der Jüdischen Kulturinitiative. Namhafte Vertreter aus Politik und Kultur wie Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, und der Grünen-Politiker Volker Beck werden zu dem mehrstündigen Symposium erwartet, das um 14 Uhr beginnt und bis in den Abend hinein geht.
Dabei sollen drängende Fragen nach den Grenzen der Kunstfreiheit gestellt werden. Vor allem Künstler aus Israel rücken dabei in den Blickpunkt: „Es immer wieder so, dass Künstler boykottiert werden – allerdings nur, wenn sie aus Israel kommen oder in Israel auftreten wollen. Als ob die Freiheit der Kunst für alle gälte außer für sie“, teilt die Jüdische Kulturinitiative mit. „Mit Kunst und Kultur gegen Hass und Boykotthetze“: Dafür setzt sich die Initiative mit Leidenschaft ein.
Technisch perfektes und durchdachtes Spiel
Im Mittelpunkt des Festivals steht das Benefizkonzert des Pianisten Vladimir Mogilevsky. Der 49-Jährige gilt als „Klavier-Genie“. Seit Jahren füllt er als Solist die Philharmonie Berlin und den Großen Saal des Konzerthauses Berlin. Er konzertiert in der Elbphilharmonie Hamburg und in den großen Häusern Europas. Sein Spiel wird als technisch perfekt, leidenschaftlich und überaus durchdacht beschrieben. Mogilevsky hat zudem eine Leidenschaft für Jazz. Beim Festival in der Christuskirche wird er Stücke von Frédéric Chopin interpretieren.
Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr mit dem Auftritt der ehemaligen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Um 18 Uhr wird der Politiker Volker Beck (Grüne) erwartet. Auch der Europa-Parlamentarier Dietmar Köster ist zu Gast. Das Konzert mit Vladimir Mogilevksy beginnt um 18.30 Uhr. Der Reinerlös des Festivals geht an die „Israel Trauma Coalition“, die traumatisierte Kinder in Israel unterstützt. Nach dem Auftakt in der Christuskirche plant die Jüdische Kulturinitiative weitere Veranstaltungen mit Lesungen, Vorträgen und Konzerten im deutschsprachigen Raum.
Beginn: 14 Uhr in der Christuskirche (Platz des europäischen Versprechens 1a). Karten: 16 Euro.