Bochum. „Wenn der Fuß schlapp macht“, heißt es am 26. September beim WAZ-Nachtforum. Ärzte informieren über Ursachen und Behandlung der Fußheberlähmung.
Als Sauerländer hat Karl-Heinz Greiten die schönsten Wanderreviere direkt vor der Haustür. Umso bitterer, dass er seit Jahren auf seine geliebten Ausflüge verzichten muss: Eine Fußheberlähmung machte ausgedehnte Spaziergänge unmöglich. Warum der 70-Jährige guter Hoffnung ist, bald wieder in der Natur unterwegs zu sein, erzählt er in einem Patienteninterview beim WAZ-Nachtforum im Knappschaftskrankenhaus Langendreer.
„Wenn der Fuß schlapp macht“, heißt es am Donnerstag, 26. September, in der Cafeteria der Universitätsklinik. Im Blickpunkt: die Fußheberlähmung, umgangssprachlich „Schlappfuß“ oder „Fallfuß“ genannt. „Sie ist ein Symptom, das im Rahmen verschiedenster Krankheitsbilder auftritt, etwa infolge eines Schlaganfalls, eines Rückenleidens oder einer Nervenschädigung am Bein. Dabei ist jede Altersklasse betroffen“, weiß Dr. Christopher Brenke, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie.
Muskeln sind nicht funktionsfähig
Durch die Lähmung ist es nicht möglich, die Fußfläche und die Zehen nach oben zu ziehen. „Anders gesagt: Die Muskeln, die man benutzt, wenn man sich auf die Ferse stellen möchte, sind nicht funktionsfähig“, schildert Christopher Brenke. Beim WAZ-Nachtforum erklärt er, was die Krankheit hervorruft. Titel seines Vortrags: „Vom Bandscheibenvorfall zum Nervendruckproblem: Warum eine Fußheberlähmung entsteht.“
Weitere Vorträge halten
– Dr. Daniel Mesbah, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, der die Anatomie und Funktion des Fußes erklärt, sowie
– Dr. Anne Carolus, Fachärztin der Neurochirurgischen Klinik, die die Behandlungsmöglichkeiten der Fußheberlähmung aufzeigt; darunter speziell angepasste Schienen, ein gezieltes Muskelaufbautraining und eine sogenannte Ersatzoperation. „Dabei wird die Sehne eines anderen Muskels auf dem Fußrücken verankert. Der Fuß wird dadurch seilzugartig nach oben geführt“, so Anne Carolus.
Schwester empfiehlt Klinik in Langendreer
Karl-Heinz Greiten hat diesen Eingriff im vergangenen Mai erfolgreich hinter sich gebracht. 2012, berichtet der Rentner, waren die Beschwerden aufgetreten. „Beim Wandern in den Bergen knickte der Fuß einfach weg. Man hat keine Kontrolle mehr darüber.“ Daheim in Kirchhundem suchte er zunächst Hilfe bei einem Physiotherapeuten. Ohne Erfolg. Untersuchungen u.a. im Computertomographen markierten weitere Stationen auf dem Leidensweg.
Der endete in Langendreer. Die Schwester von Karl-Heinz Greiten lebt in Bochum. In der WAZ las sie von einer Spezialsprechstunde, die das Knappschaftskrankenhaus für Patienten mit einer Fußheberlähmung eingerichtet hat. „Ich besorgte mir einen Termin, fuhr nach Bochum und kam kurze Zeit später unters Messer.“
Neue Zuversicht nach einem „Sehnentransfer“
Nach seinem „Sehnentransfer“ konnte der Sauerländer die Klinik nach drei Tagen verlassen. Gravierender waren die sechs Wochen mit Gips und drei Wochen mit Spezialverband. „Da hat meine Frau eine schwere Zeit gehabt“, sagt Karl-Heinz Greiten und schmunzelt. Denn zum Lachen ist ihm längst wieder zumute. Zwar braucht es noch Zeit, bis sich die Muskulatur wieder aufgebaut hat. Für kleinere Runden ums Haus reicht es aber bereits.
Anmeldungen sind ab sofort möglich
Das WAZ-Nachtforum beginnt am Donnerstag, 26. September, um 19 Uhr im Knappschaftskrankenhaus Langendreer, In der Schornau 23-25.
Moderator ist WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt.
Zum Ausklang stehen die Ärzte zu persönlichen Gesprächen bereit. Es gibt Getränke und einen Imbiss.
Die Teilnahme ist für unsere Leserinnen und Leser kostenlos. Telefonische Anmeldungen sind ab sofort unter 0201/ 804 80 58 möglich.
„Das Schöne ist: Der Fuß bleibt nicht mehr hängen“, sagt der Rentner. Das gibt Sicherheit, zumal die Ärzte in Langendreer „sehr zuversichtlich sind, dass es weiter bergauf geht.“
Vielleicht ja bald auch wieder auf die Berge vor der Haustür.