Bochum. Beim „Soundtrips“-Konzert im Bochumer Museum tauchten die Zuhörer in unbekannte Klangwelten ein. Ein besonderes Instrument stand im Mittelpunkt.

Musik im herkömmlichen Sinne war es nicht, was die Pedal-Steel-Gitarristin aus den USA (Baltimore) Susan Alcorn mit ihren musikalischen Mitstreitern im Kunstmuseum zelebrierte. Sollte es aber in der Reihe „Soundtrips“ auch nicht sein – sie versteht sich als Spielwiese für die Freie Musik.

Was heißt Freie Musik? Zu hören waren Klanggebilde, die sich aus Improvisationen ergaben. Zunächst spielte die 66-Jährige, die ursprünglich mit Country-Music begonnen hatte, zwei Solostücke auf ihrer stehenden Gitarre. Sie erinnert an eine Zither, hat aber durch den Verstärker einen metallischen Klang. In den beiden Stücken dominierten ruhige, lange Töne, manchmal etwas düster, ohne festen Rhythmus. Zu ihrem zweiten Stück, verriet die Musikerin, sei sie durch von Olivier Messiaen angeregt worden. So war schnell klar, dass die etwa 30 Zuhörer sehr experimentelle Musik zu hören bekamen, eine Mischung aus Freejazz, neuer Klassik und Einflüssen wie indischem Raga.

Der reine Klang

Das blieb auch so, als Eckard Vossas (Analog-Synthesizer), Georg Wissel (Saxofon) und Martin Blume (Schlagzeug) dazukamen. Herzstück des Konzerts war eine etwa 30-minütige Improvisation, in der die Musiker die „schrägen“ Töne vom anderen aufnahmen und daraus neue, assoziative Klänge entwickelten. Das erinnerte mitunter an das Rauschen des Windes, ein Gewitter, Straßenverkehr oder Laute aus Wohnhäusern. Der reine Klang stand hier eine Stunde lang im Vordergrund.