Bochum. „Aussem Pott inne Welt“ geht’s im Bochumer Varieté et cetera. Putzfrau Walli führt nach fünf Jahren erstmals wieder durch die Herbststaffel.

Von einem Selbstläufer zu sprechen, wäre voreilig. Und doch haben sie im Varieté et cetera stets die geringsten Sorgen, wenn es heißt: Walli kommt! So auch in der Herbststaffel, wenn Esther Münch in ihrer Paraderolle als Putzfrau Waltraud Ehlert das Theater in Riemke kräftig aufwischt; sorry: aufmischt.

„Aussem Pott inne Welt“, heißt es ab Freitag (7.) an der Herner Straße. Nach fünf Jahren führt Bochums bekannteste Reinigungsfachkraft wieder durch ein Varieté-Programm. Dabei tauscht sie den Wischmob gegen ein Steuerrad: Als Kapitänin der „MS et cetera“ nimmt sie Kurs auf die Heimatländer der Artisten, die mit ihr auf der Bühne stehen, und hält mit gewohnt treffsicherer, durchaus auch tiefsinniger Wortgewalt nach deren Eigenarten und Bräuchen Ausschau.

Walli nimmt Kurs auf Heimatländer der Artisten

Es gibt viel zu erzählen. Denn das Ensemble ist so international wie selten. Margo Darbois, die Handstandakrobatik präsentiert, stammt ebenso aus Frankreich wie Charlotte de la Bretéque, die die Körperkunst an Seilen („Multicordes“) perfektioniert hat. Alexander Koblikov, der mit seiner Ball-Jonglage schon Dieter Bohlen beim RTL-„Supertalent“ faszinierte, ist Ukrainer. Als japanischer YoYo-Profi hat es Naoto Okada zu mehreren Weltmeister-Titeln gebracht. Puppenspieler Francisco Obregon aus Chile haucht seiner Schaumstoff-Diva Sophia Leben und Laster ein.

Diogo und Adde am Chinesischen Mast haben einen brasilianischen bzw. schwedischen Pass. Als Duo Duavessa springen sie für die im Programmheft angekündigten Hatsey-Brothers ein. „Das Trio aus Äthiopien war fest gebucht. Leider verhindern Visa-Probleme aktuell eine Ausreise“, bedauert Varieté-Chefin Silvia Cabello.

Ärgerlich, aber nicht ganz so schlimm. Hauptsache, Walli kommt!