Bochum. Stürme haben seit 2013 in Bochum in 595 Fällen Schäden an öffentlichen Gebäude verursacht. Eine Sturmversicherung hat die Stadt 2002 gekündigt.

Kosten in Höhe von fast 795.000 Euro haben seit 2013 Sturmschäden an öffentlichen Gebäuden in Bochum verursacht. Vor allem im Jahr 2014, als der Sturm „Ela“ am Pfingstmontag für große Schäden in weiten Teilen NRW’s verursachte, ging viel zu Bruch: Damals gab es im gesamten Jahr 345 Schadensfälle an öffentlichen Gebäuden in Bochum mit einem Gesamtschaden von 448.000 Euro.

Während in den Jahren 2013, 2016 und 2017 kaum Schäden durch Stürme verursacht wurden, gab es 2014, 2015 (71) und 2018 (131) zahlreiche Beschädigungen an öffentlichen Gebäuden. Auch in diesem Jahr sind es bislang 31 Schadensfälle mit Kosten in Höhe von 39.500 Euro, seit 2013 sind es insgesamt 595 Fälle. Das geht aus einer Zusammenstellung der Zentralen Dienste nach einer Anfrage der Grünen-Fraktion im Rat hervor.

Sturmversicherung wurde 2002 gekündigt

Über eine Sturmversicherung für städtische Gebäude verfügt die Stadt Bochum nicht. Die Verwaltung hatte im September 2001 „die Kündigung der Sturmversicherung für sämtliche städtische Gebäude zum 1. Januar 2002 beschlossen.“ Das geht aus einem Bericht des Rechnungsprüfungsamtes hervor.

Die Kündigung basierte damals auf einer Risikoanalyse. Darin wurden durchschnittlich anfallende Schäden von jährlich 50.000 Euro und eine ebenso hohe Sonderrücklage angenommen. Diese 100.000 Euro lagen um 25.000 Euro unter der bis dahin gezahlten jährlichen Versicherungsprämie in Höhe von 125.000 Euro. „Dieses Verfahren hat im Laufe der Jahre aufgrund der geringen Sturmschäden zu einer hohen Schadenrücklage geführt, die wieder aufgelöst wurde“, heißt es in dem Bericht des Rechnungsprüfungsamts. Seit dem Jahr 2016 stellen die Zentralen Dienste den Fachbereichen die tatsächlichen Schäden in Rechnung.

Glasversicherung für ausgewählte Gebäude

Sturmversicherungen gibt es lediglich für das Radom, die Sternwarte der Stadt Bochum in Weitmar-Mark, und für die Bühnenüberdachung der Freilichtbühne Wattenscheid. Außerdem hat die Stadt für das Schauspielhaus, das Anneliese-Brost-Musikforum, die U35-Haltestellen sowie das Mobilitätszentrum im Hauptbahnhof Gebäudeglasversicherungen abgeschlossen.