Bochum. Otobong Nkanga erhält den Bochumer Peter-Weiss-Preis 2019. Die Künstlerin setzt sich mit Fragen des Einzelnen und der Umwelt auseinander.
Die nigerianische Künstlerin Otobong Nkanga erhält den mit 15.000 Euro dotierten Peter-Weiss-Preis 2019 der Stadt Bochum in der Sparte Kunst.
Die Jury unter Vorsitz von Kulturdezernent Dietmar Dieckmann sieht im Werk Nkangas „eine Fortführung der ästhetischen Recherche, die auch Peter Weiss auszeichnet: der Wille zum Verständnis von Welt durch eine ästhetische Aneignung derselben.“ Otobong Nkanga (*1974) ist Fotografin, Performerin, Plastikerin und Autorin; sie lebt in Antwerpen/Belgien. Sie überwindet in ihren Arbeiten eine theoretische Ferne und Abstraktion und begreift ihre künstlerisch-anthropologischen Studien als den ganzen Menschen umfassende, konkrete Untersuchungen.
Zusammenhänge aufzeigen
Die Zusammenhänge zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft erkennt sie als ebenso vielfältig wie die Prägung des Einzelnen durch die Umwelt. „Sehr subtil präsentieren ihre Arbeiten einen kleinen Ausschnitt unserer Alltagswelt, mit dem Nkanga zeigt, wie uns Natur und Umwelt ihren Stempel einprägen, wie und mit welchen Fragen und Implikationen sich Gesellschaft und Politik darauf rückbeziehen lassen“, so die Begründung der Jury.
Der Peter-Weiss-Preis für Bildende Kunst wird zum vierten Mal vergeben. Vorherige Preisträger in dieser Sparte waren Jochen Gerz (1996), Hans Haacke (2004) und zuletzt Rosemarie Trockel (2010). Die öffentliche Preisverleihung an Otobong Nkanga findet am 15. Dezember im Kunstmuseum statt.