Bochum/Hattingen. Bei „Promi Big Brother“ auf Sat.1 ist er raus. Doch das Gastspiel des Youtubers Christos Manazidis wird noch lange in Erinnerung bleiben.
„Chris“, sagt sein Freund Alper Aksoy, „ist immer gerade.“ Und gerade mächtig angesagt. In der Fernsehshow „Promi Big Brother“ sorgte Chris Manazidis in den letzten eineinhalb Wochen für Erheiterung, mitunter auch Entsetzen: sowohl in der Promi-Kolonie als auch beim Millionen-Publikum vor den Bildschirmen.
Das Erfolgsrezept ist simpel und auch in anderen Formaten sattsam erprobt. Man sperre ein Dutzend mehr oder weniger bekannte Bewohner für zwei Wochen in eine Art Container, lässt die darbenden und zunehmend auf Krawall gebürsteten Kandidaten rund um die Uhr von Kameras beobachten und liefert so einen allabendlichen Intrigantenstadl, der das feixende Volk je intensiver erheitert, desto doller es in dem TV-Knast zugeht. Die 100.000 Euro für den Sieger dürfen als Schmerzensgeld gelten.
32-Jähriger hat 1,8 Millionen Fans bei „Bullshit TV“
Diesmal scheint Sat1 der Mix besonders gelungen zu sein. Die Einschaltquote näherte sich in dieser Woche der Rekordmarke von 20 Prozent. Und das, obwohl Zlatko als Big-Brother-Brain der ersten Stunde noch als populärster der anfangs zwölf 1-irgendwas-Promis gelten durfte.
Zlatko ist inzwischen raus. Erst nominiert von den genervten Mitbewohnern. Dann abgewählt von den Zuschauern. Ein Schicksal, das am späten Montagabend auch Christos „Chris“ Manazidis ereilte. Der 32-Jährige ist gebürtiger Grieche und kam mit seinen Eltern in den 90er Jahren nach Deutschland. Was ihn prominent macht? Er zählt mit Sebastian und Phil Meichsner seit 2010 zum Team des Youtube-Kanals „Bullshit TV“, der mit Spaßvideos mehr als 1,8 Millionen Abonnenten erreicht. Auch nicht schlecht: Sein persönlicher Instagram-Account kommt auf 164.000 Follower.
Chris wohnte lange im Dreieck
Was ihn für den Fernsehsender offenbar besonders interessant macht: Er war mal mit der noch etwas bekannteren Youtuberin Shirin David („Deutschland sucht den Superstar“) liiert. Seine Comedy-Kumpels haben ihn offenbar nachhaltig motiviert, bei Big Brother mitzumachen. „Die haben gesagt: Du gehst da jetzt rein – als Mutprobe“, wird Chris zitiert, der lange Zeit in Hattingen und später im Bermudadreieck gewohnt hat, bevor er vor Kurzem innerhalb Bochums umzog.
„Killadigga“, wie der gelockte Tattoo-Hüne genannt wird, hatte seine Rolle schnell gefunden. Herrschten im Camp anfangs noch Friede, Freude, Eierkuchen, zankten und zofften sich schon bald die ersten Lager-Insassen. Immer mittendrin: Chris, der gegen den sogenannten Sänger und „Dschungelkönig“ Joey Heindle ebenso kräftig austeilte wie gegen TV-Detektiv Jürgen Trovato oder „Bachelor“-Finalistin (ja, damit ist man heutzutage prominent) Eva Benetatou.
Lästereien in feinster Sarah-Dingens-Tradition
Dabei knüpfte Klartext-Chris an feinste Bochumer Lästermaul-Tradition an. 2011 hatte Lindenerin Sarah Knappig (32) das „Dschungelcamp“ aufgemischt. Von den Quoten schwärmen sie bei RTL noch immer. „Sarah Dingens“ avancierte zur bis heute unerreichten „Dschungel-Bitch“. Ein Titel, den Chris Manazidis am Montagabend noch toppen konnte. Als „Über-Bitch“ bezeichneten ihn die verbliebenen Bewohner – kurz bevor der Bochumer im Duell mit Soap-Sternchen Janine Pink den Kürzeren zog und ausziehen musste. Kaum zur Freude der Big-Brother-Macher, die wohl gerne noch mehr „F..k“- und „Digga“-Sprüche und Weisheiten wie „Das passiert im Radsport“ gesendet hätten.
Camp geht täglich um 22.15 Uhr auf Sendung
„Promi Big Brother“ läuft noch bis Freitag (23.) täglich um 22.15 Uhr bei Sat1. Die Moderatoren sind Jochen Schropp und Marlene Lufen.
Chris aus Bochum hatte der Privatsender im Vorfeld mit diesem Zitat vorgestellt: „Ich bin absolut tiefenentspannt. Aber der Ton macht die Musik und wenn der nicht stimmt, kann ich auch mal laut und impulsiv reagieren.“
„Genial oder banal?“, fragte Sat1 zum Rausschmiss. „Auf jeden Fall ehrlich“, kommentiert Alper Aksoy, Gastro-Unternehmer und langjähriger Wegbegleiter von Chris, der Partys u.a. im Alia-Club an der Alleestraße veranstaltete. „Er ist, wie er ist. Der kann sich gar nicht verstellen und trägt sein Herz auf der Zunge“, sagt Alper Aksoy. Die Ausschnitte, die er gesehen hat, zeigten den echten und authentischen Chris, versichert der Bochumer: „Auch wenn das nicht jedem gefällt.“ Und ein weiterer Bekannter ergänzt, durchaus nicht ohne Respekt: „Der Typ ist einfach Storno.“
Zu Hause wird wieder Netflix geguckt
Seine Freunde werden ihren „Digga“ nach der Rückkehr aus Köln herzlich daheim willkommen heißen. Chris hat im Camp schon angekündigt, wie er sich von den Strapazen erholen will: „Erstmal Netflix gucken, Digga.“