Bochum. Unbekannte haben am Montag eine 82-Jährige in Bochum hereingelegt. Als Installateure lenkten sie die Frau ab und lockten sie in den Keller.

Unbekannte haben am Montag in der Straße Auf dem Dahlacker in Bochum-Riemke eine 82-Jährige hereingelegt. Die Täter erbeuteten einen kleinen zweistelligen Geldbetrag und mehrere Ausweise. Die Polizei hofft dank Täterbeschreibung auf Hinweise.

Wie die Polizei am Dienstag berichtete, klingelte am Montag, 12. August, um 16.30 Uhr ein Mann an der Wohnung der 82-Jährigen. Er gab sich als Installateur aus und berichtete, dass bei den Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus braunes Wasser aus der Leitung laufe. Er wolle daher auch bei der Frau nach dem Rechten sehen.

Täter lockt Opfer in den Keller

Schließlich bat er die Frau um Hilfe. Sie sollte im Keller einen Eimer halten, um herauslaufendes Wasser aufzufangen. Während die Frau im Keller dem falschen Wasserwerker zur Hand ging, schlich sich ein Komplize durch die nur angelehnte Wohnungstür und entwendete dort Geld und mehrere Ausweise.

Die Installateur- oder Wasserwerke-Masche ist laut Polizei „der älteste Trick der Welt“, um sich Zugang zu fremden Wohnungen zu verschaffen. Die Polizei rät, niemals Fremde in die Wohnung und sich auf jeden Fall Ausweise der vermeintlichen Handwerker zeigen zu lassen. Am besten sollten auch Verwandte oder Nachbarn informiert und zur Hilfe geholt werden.

Falscher Wasserwerker ist 25 bis 28 Jahre alt

Im konkreten Fall konnte die 82-Jährige den Mann, der sie abgelenkt und in den Keller gebeten hatte, gut beschreiben. Er ist demnach 25 bis 28 Jahre alt, 1,70 Meter groß, schlank und hat schwarze Haare. Er trug schwarze Kleidung und scheint Südosteuropäer zu sein, sprach allerdings akzentfrei deutsch.

Hinweise bitte an die Polizei unter 0234/ 909-4135.

Hinweise und Tipps der Polizei

Die Polizei gibt mit Blick auf den aktuellen Fall noch einmal folgende Hinweise:

„Diese miesen Trickdiebe, die sich auch als Handwerker, Polizisten, Kirchenbedienstete, Mitarbeiter der Hausverwaltung, Angestellte der Krankenkasse, der Rentenversicherung oder des Sozialamtes ausgeben, kündigen ihren Besuch gelegentlich sogar vorher telefonisch an, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.

Bitte bedenken Sie: Tricktäter sind erfinderisch und schauspielerisch begabt. So denken sie sich immer neue „Schachzüge“ aus, die an dieser Stelle nie vollständig aufzuzählen sind. Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen - die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür.

Niemals Fremde in die Wohnung lassen

Daher sollten ältere Menschen zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge unbedingt beherzigen:

Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung

Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den „Türspion“ oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.

Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.

Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

Bei Amtspersonen den Dienstausweis verlangen

Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.

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Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde oder der Firma an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.

Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.

Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.

Im Zweifel den Notruf 110 der Polizei wählen

Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an, rufen um Hilfe und verständigen Sie über den Notruf „110“ die Polizei.

Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.

Lassen Sie keine hohen Geldbeträge in ihrer Wohnung - die Kriminellen kennen jegliche Verstecke, auch wenn Sie denken, dass Sie die Orte wohlüberlegt haben.“

Polizei berät Senioren auf Wunsch

Für weitere Fragen und Beratungsgespräche steht Ihnen das Kommissariat Kriminalitätsvorbeugung/Opferschutz in Bochum unter der Rufnummer 0234 / 909-4040 zur Verfügung. Unter der gleichen Rufnummer können auch Termine mit den ehrenamtlich tätigen Seniorensicherheitsberatern vereinbart werden.