Bochum-Dahlhausen. Katrin Manzke ist immer auf der Suche nach neuen Vertriebsmöglichkeiten. Das „Marktschwärmer“-Konzept gefällt ihr. Hier wird online bestellt.

Schon als Studentin ist Katrin Manzke viel auf Märkte gegangen und hat selber gerne in der Küche gestanden. Deshalb gibt es den entscheidenden Punkt, an dem sie „angefangen“ hat, gar nicht: Die Ausgangsidee für ihre Tätigkeit war, Fertigprodukte herzustellen – die allerdings so schmecken, als hätte man sie selber frisch zu Hause zubereitet. Ihre Feinkostmanufaktur „im Glas“ ist das Produkt einer langjährigen Entwicklung, die noch immer im Gang ist. So verkauft Manzke seit neuestem bei den „Marktschwärmern“ – ein Konzept, das vor einem Monat in Bochum an den Start gegangen ist.

Pesto ist schon seit Jahren im Angebot

Marktschwärmer-Konzept

Am 3. Juli hat der erste Bochumer Markt der „Marktschwärmer“ stattgefunden. Immer mittwochs von 17 bis 18 Uhr stehen Verkaufstische am Imbuschplatz, Stühmeyerstraße 33. Der „Einkauf“ passiert vorher online unter www.marktschwaermer.de. Vor Ort werden die bestellten Produkte bei den Händlern persönlich abgeholt.

Vor fünf Jahren hat das französische Konzept Fuß in Deutschland gefasst, zunächst in Berlin, mittlerweile auch in vielen anderen Städten. Seit 2017 ist Julia Welkoborsky etwa auch Gastgeberin des Dortmunder Marktes.

Dabei handelt es sich um eine Online-Verkaufsplattform, auf der die jeweiligen Händler ihre Produkte anbieten. Kunden können dort im Voraus die genaue Anzahl an Lebensmitteln angeben, die sie beim Markt abnehmen werden. So passiert es schon mal, dass Katrin Manzke ihren Marktstand mit nur einem Glas Pesto bestückt. Pesto zieht sich übrigens schon lange durch ihr Angebot, das mittlerweile auch aus Marmeladen, Saucen und Ketchups besteht. Seit 2013 kann sich Katrin Manzke schließlich in der eigenen Küche im ehemaligen Lokal „Ewaldshöhe“ austoben.

Manzke experimentiert auch nach Auftrag

Um ihre Produkte an die Öffentlichkeit zu bringen, ist sie immer auf der Suche nach passenden Verkaufsmöglichkeiten. Wichtig ist ihr hierbei: Es soll nicht zu groß werden, schließlich arbeitet sie größtenteils alleine. Einer ihrer aktuellen Aufträge ist etwa, einen veganen, knoblauchfreien Aufstrich für die Bäckerei Wickenburg zu entwickeln. „Das ist eine tolle Herausforderung – wie bekomme ich ohne Knoblauch Geschmack daran?“, sagt Katrin Manzke.

Märkte dienen als Netzwerk für regionale Anbieter

Auch auf Märkten und in Hofläden ist sie gerne vertreten. Deswegen ist sie auch sofort als Verkäuferin bei den „Marktschwärmern“ eingestiegen. „So knüpfe ich viele Kontakte. Es entsteht ein richtiges Netzwerk“, sagt sie. Da ihr in der eigenen Produktion wichtig ist, möglichst regionale Lebensmittel zu verwenden, nutzt sie den Verkauf auch, um neue Partnerschaften aufzubauen. „Ich verarbeite zum Beispiel Produkte von einer anderen Marktschwärmer-Verkäuferin weiter. Die kann ich dann direkt auf dem Markt mit ihr austauschen.“ So versucht Katrin Manzke auch, die zurückgelegten Wege möglichst kurz zu halten.

Bedingung für Marktschwärmer: regionale Produktion

Das ist auch das Prinzip der „Marktschwärmer“: Auf der Website ist genau einzusehen, welcher Händler wo sitzt und wie viele Kilometer er zurücklegt, um zum Markt zu gelangen. „Die Bedingung ist, dass die Produktion regional ist“, sagt die Organisatorin des Bochumer Marktes, Julia Welkoborsky. „Die meisten Produkte, die verwendet werden, stammen ebenfalls aus der Region. Und wenn sie aus dem Ausland kommen, handelt es sich meistens um Fairtrade-Produkte.“