Bochum. Der Schmuddel-Zustand der 16 „Kunst Licht Tore“ rund um die Innenstadt nervt die Bochumer Lokalpolitiker. Ein „Brücken-Festival“ wird angeregt.
Der Bericht über den unschönen Zustand mancher der städtischen „Kunst Licht Tore“ rund um die Innenstadt hat Wellen geschlagen. Sowohl die örtliche CDU als auch die Soziale Liste meldeten sich zu Wort.
„Ich teile die Auffassung der WAZ zur Wahrnehmung und zum Zustand der Tore. Ich teile aber nicht die Auffassung der Verwaltung, dass man ,nicht viel’ gegen die Probleme tun kann“, so Lothar Gräfingholt, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. Man könnte eine Menge tun, man müsse es nur wollen, so der Christdemokrat. Es gehe eben nicht nur um Säuberung, Wartung und Unterhaltung von öffentlichen Anlagen, zu denen Gräfingholt neben den Licht-Toren unter anderem auch die Brunnenanlagen zählt, von denen viele nicht funktionsfähig sind.
„Erhöhte Wahrnehmung“
Sondern eine „erhöhte Wahrnehmbarkeit“ solcher kommunalen Besonderheiten, zumal der Kunst-Brücken, die ein Bochumer „Alleinstellungsmerkmal“ seien.
„In Köln (acht Brücken) und anderen Orten gibt es viel beachtete ,Brücken-Festivals’. Warum entwickeln wir in Bochum nicht für immerhin 16 Brücken bzw. Unterführungen ein Format, mit dem wir ähnliche Aufmerksamkeit für die Brücken aber auch für Bochum erzeugen?“, fragt der CDU-Politiker. Nachbarn und Anlieger könnten sicherlich eingebunden werden.
Nachbarn einbinden
„Ich bin überzeugt, dass Einrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft der Brücken, wie Deutsche Bahn, Bermudadreieck, TH Georg Agricola, Bergbau-Museum, Theater Rottstraße 5 oder auch das Kunstmuseum sich einbringen würden“, so Lothar Gräfingholt, der sich mit seinem Vorschlag nun an das Kulturbüro und an Bochum Marketing wenden will.
„Gier nach neuen Leuchttürmen“
Günter Gleising von der Soziale Liste hat über den schmuddeligen Zustand von städtischen Anlagen hinaus eine generelle Schwierigkeit ausgemacht: „Der Hinweis auf den fehlenden Glanz der Kunst Licht Tore trifft ein grundsätzliches Problem der Bochumer Kommunalpolitik. Für hohe Kosten wird geschaffen und gebaut, um anschließend an der Unterhaltung zu sparen oder diese ganz einzustellen.“ Allein das Tor 3 (Rottstraße) habe, so Gleising, über 115.000 Euro gekostet. Heute sei es, wie manche andere, „verwahrlost“: „Dadurch und durch die störenden Werbeplakate ist es kaum mehr als Kunstobjekt zu erkennen.“
Die „Gier nach Umgestaltung und Umbau der Innenstadt und nach neuen Leuchttürmen“ sei in Bochum ungebrochen. Aber die alten würden nicht gepflegt und ordentlich instand gehalten.