Bochum. Die finanzielle Schieflage bei Sport Voswinkel trifft auch frühere Mitarbeiter. Sie erhalten seit Ende April keine Betriebsrente.

Die finanzielle Schieflage bei der Sporthandelskette Voswinkel hat nicht nur Folgen für die Belegschaft – insgesamt 275 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeit, darunter 20 im Warenverteilzentrum in Wattenscheid. 21 Filialen werden geschlossen.

Auch frühere Voswinkel-Mitarbeiter sind betroffen. Sie haben seit fünf Monaten ihre Betriebsrente nicht mehr ausbezahlt bekommen und bangen um ihre Zusatzversorgung, die sie in während ihrer Berufstätigkeit durch Abstriche vom Lohn mit aufgebaut haben.

Betriebsrente wird rückwirkend bezahlt

Mit Beginn des Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung Ende April wurde die Zahlung der Betriebsrente eingestellt, so ein Voswinkel-Sprecher. „Während Gehaltszahlungen insolvenzgeldfähig sind, sind Betriebsrenten dieses leider nicht. Die Rentenzahlung ist im Falle der Eröffnung des Insolvenzverfahrens allerdings durch den Pensionssicherungsverein, auch rückwirkend, abgesichert.“ Er kündigt aber an, dass die Betriebsrenten demnächst wieder ausbezahlt werden – auch rückwirkend. Sollte Voswinkel am Ende doch in die Insolvenz rutschen, würde die Pensionssicherung greifen.

1983 war bei Voswinkel die Betriebsrente eingeführt worden - damals noch als sogenannte Gefolgschaftsunterstützung. Mit der späteren Übernahme durch die Douglas-Holding, die erst 50 Prozent am Unternehmen gehalten hatte, endete die Möglichkeit, eine Betriebsrente aufzubauen. „Allerdings hatten alle bis dahin in der Firma Beschäftigten einen Bestandsschutz“, so ein Insider. Sie erhalten bis heute die Betriebsrente – demnächst offenbar jedenfalls wieder.