Bochum. „Fit im Park“, heißt es seit dem Wochenende in Bochum. In mehreren Grünanlagen werden Sportangebote gemacht – auch mit exotisch klingenden Namen.

Bailaro? Wogging? Modern Arnis? Manch einer könnte bei diesem fremdsprachlich klingenden Sportangebot vermuten, dass er schon im Urlaub angekommen ist. Dem ist nur fast so: Bei „Fit im Park“ geht es vielmehr darum, sich vor dem entspannenden Sommerurlaub noch einmal auszupowern.

Das macht auch Sonia Mohn. Beim Athletiktraining mit Liegestütz und Standweitsprung auf der Wiese des Schlossparks stehen ihr schnell die Schweißperlen auf der Stirn – nicht nur wegen der hohen Temperaturen. „Als Berufstätige habe ich außerhalb des Urlaubs nicht viel Zeit für Sport. Das kostenlose Angebot finde ich daher klasse“, sagt sie über das Programm des Stadtsportbundes, bei dem bis Ende August wöchentlich Bochumer Sportgruppen in sechs Parks zum Mitmachen einladen.

Crossboule trainiert das Gleichgewicht

Angela Kather schmeißt ein Steinsäckchen über die Wiese. „Das heißt Crossboule, ich spiele es heute zum ersten Mal“, sagt sie. Übungsleiterin Martina Sauer vom Linden-Dahlhauser Turnverein erklärt: „Crossboule trainiert das Gleichgewicht, welches im Alter rapide abnimmt. Man kann nicht früh genug trainieren.“

Nebenan fliegt eine Frisbeescheibe über die Wiese, Charlotte Coutourier streckt auf einer Yogamatte ihr Bein in die Höhe und eine Nordic-Walking-Gruppe startet gerade. „Ein Fitnessstudio braucht man nicht“, sagt Übungsleiter Benjamin Nowak vom Mountainbike-Club und lässt seinen Blick über die unterschiedlichen Stationen schweifen. „Gemeinsam kann man andere Übungen machen und sich motivieren“, sagt er.

Für jedes Alter ist etwas dabei

Bezüglich des heißen Wetters müsse jeder individuell auf seinen Körper hören, eine Temperaturgrenze gebe es nicht. Sonst gibt es aber keine Ausreden, denn: Für alle Alters- und Leistungsstufen ist etwas dabei. Friedrich Kaehler bietet Gesundheitstraining mit Wirbelsäulengymnastik an. „Als Prävention gegen die Volkskrankheiten, denn Sitzen ist das neue Rauchen“, sagt er.

Auch Gelenkigkeit ist Trumpf bei „Fit im Park“.
Auch Gelenkigkeit ist Trumpf bei „Fit im Park“. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Neben Laufen, Walken und Radfahren stehen auch ausgefallene Bewegungsangebote auf dem Programm. „Modern Arnis ist ein philippinischer Stockkampf und Shaolin Kempo ein Kampfsport ähnlich dem Karate“, erklärt Sebastian Eisenberg vom Verein Bojutsu. Shaolin Kempo sei von einem Holländer erfunden worden, welcher Karate und Kung-Fu studiert habe, berichtet Eisenberg und liefert damit gleich Hintergrundwissen mit.

Folkloretanz mit Musik aus Israel

Auch Marion Braun vom Sportverein Eppendorf bekommt immer wieder die Frage gestellt: „Was sind Bailaro und Wogging?“ Braun erklärt: „Bailaro ist ein Fitness-Entertainment-Workout mit 25 Schritten, Wogging die Kombination aus Walken und Joggen.“ Beim Bailaro trainiert man zu Musik mit Kraft- und Herzkreislaufübungen bestimmte Körperregionen. „Musik motiviert, es gibt zum Beispiel ein Lied zur Stärkung der Arme.“

Aktion läuft bis zum 18. August

„Fit im Park“ findet bis zum 18. August in folgenden Parks statt: Stadtpark, Westpark, Volkspark Langendreer, Wiesental, Schlosspark, Stadtgarten Wattenscheid.

„Fit im Park“ ist ein Projekt von Stadt, Stadtsportbund und Landessportbund. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig.

Das Programm mit den wöchentlichen Terminen und Orten findet sich unter www.sport-in-bochum.de .

Musik schallt auch vom Stand des TSV Tandaradei herüber. „Ein israelisches Lied“, kommentiert Werner Ollbrink. Er habe kroatische bis armenische Lieder im Angebot. „Ich bin viel gereist und habe vor Ort gelernt“, so der Folklore-Tänzer. Folklore sei nicht nur Bewegung, sondern auch Kontakt zu anderen Kulturen.