Nach einer großen Serie von Autoaufbrüchen in Bochum ist am Dienstag ein 25-jähriger Bochumer vom Landgericht zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.

„Darunter geht nach unserer Hausordnung nichts”, sagte Richter Hans-Joachim Mankel. „Sie sind durch ganz Bochum gezogen. Von Nord nach Süd, von West nach Ost. Sie haben gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist”.

Vor allem Autos knackte der Dieb und stahl daraus Bargeld (einmal 1800 €), Handys, Navigationsgeräte, Ausweise. Ein andermal brach er in ein Container-Büro ein und nahm sechs teure Laptops mit. Wert: 15 000 €. Die Beute wurde teilweise verscherbelt. Einmal war er sich nicht zu schade, aus einem Wohnhaus ein Sparschwein zu stehlen.

Schon früher viel gestohlen

Im Urteil ist von 29 Taten die Rede - zwischen Juni 2007 und April 2008. Danach kam deshalb nichts mehr, weil er kurz darauf ins Gefängnis gesteckt wurde - wegen vieler früherer Schandtaten, darunter ebenfalls Einbrüchen.

Der Angeklagte, äußerlich völlig unscheinbar, noch jugendlich wirkend, fing im Alter von neun Jahren an, Zigaretten zu rauchen. Zwei Jahre später Haschisch. Kurz darauf trank er regelmäßig Bier. Als auch Amphetamine hinzukamen, stürzte er ab in die Kriminalität. Den Lebensunterhalt finanzierte er mit Straftaten.

Affen geschoben

Nach seiner Inhaftierung 2008 schob er zunächst einen Affen, wie man im Justizjargon sagt: Er machte einen kalten Entzug, indem er meist schlief, wie er sagte. „Er hat seine körperlichen Beschwerden ausgeschlafen und seinen Körper so gereinigt”, meinte Verteidiger Rainer Rogalla.

Sein Mandant gab sich gestern geläutert. „Tut mir leid für die Geschädigten. Ich entschuldige mich.” Er hat einen Sohn. Der ist zwei Jahre alt.

In der Strafe von Dienstag sind auch 14 Monate Haft aus einer weiteren früheren Verurteilung enthalten. Die hatte er wegen Drogen erhalten.