Bochum. Menschen mit HIV werden im Job noch immer ausgegrenzt. Dagegen wendet sich die Aidshilfe mit einer Deklaration, die die Stadt Bochum unterstützt.
Die Stadt Bochum unterstützt eine Deklaration der Deutschen Aidshilfe für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) unterzeichnete jetzt das Papier, in dem für einen selbstverständlicheren Umgang mit von HIV betroffenen Personen geworben wird. „Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV haben bei uns keinen Platz“, so Eiskirch. „Wir sprechen uns deutlich für ein Miteinander ohne Zurückweisung und Abwertung aus.“
Ausgrenzung ist vielerorts noch immer Alltag
Die Kampagne der Aidshilfe soll dazu beitragen, Arbeitgeber über HIV aufzuklären und eine vorurteilsfreie Beschäftigung von betroffenen Mitarbeitern zu gewährleisten. „Wissenschaft und Medizin haben in den vergangenen 30 Jahren Diagnose- und Behandlungsverfahren entwickelt, die eine nahezu normale Lebenserwartung und Lebensqualität für die Betroffenen beinhalten. Dies gilt nicht nur für private Aktivitäten, sondern auch für das Berufsleben“, heißt es in einer Mitteilung.
Von HIV betroffene Menschen seien körperlich und geistig ebenso belastbar wie nicht infizierte Kollegen. „In der Praxis erfahren die Beschäftigten jedoch noch immer Ausgrenzungen und Benachteiligungen. Die Konsequenz ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit HIV sich kaum trauen, ihrem Arbeitgeber gegenüber die Wahrheit zu sagen und ihre Erkrankung lieber verschweigen“, warnen die Experten.