Bochum/Dortmund/Essen/Oberhausen/Bottrop. Binnen weniger Tage sind vier Taxifahrer mit einem Messer ausgeraubt worden. Auch in Bochum. Jetzt hat die Polizei den Verdächtigen gefasst.

Der unbekannte Taxi-Räuber, der auch in Bochum aktiv war, ist gefasst. Wie die Kreispolizei Recklinghausen berichtet, sei der gesuchte 46 Jahre alte Bottroper im Laufe des Donnerstags in Bottrop festgenommen worden. Die Polizei hatte bei der Suche nach ihm die Bevölkerung um Unterstützung gebeten und Bilder des bereits polizeibekannten Verdächtigen veröffentlicht. Polizeisprecher Michael Franz: „Der Mann ist für uns kein Unbekannter.“

Vier Mal soll der Verdächtige seit dem 14. Juli Taxifahrer überfallen haben. Ihm könnten jetzt sehr viele Jahre Gefängnis drohen, denn die Mindeststrafe für nur einen Fall beträgt im Regelfall fünf Jahre Haft.

In Bochum war ein Mann am Mittwoch, 17. Juli, gegen 19 Uhr am Hauptbahnhof in ein Taxi gestiegen und hatte sich nach Bottrop fahren lassen. Dort griff er den 60-jährigen Fahrer aus Bochum von hinten an und hielt ihm ein Messer an den Hals. Der Täter erpresste damit von seinem Opfer ein Handy und Bargeld. Dann musste der 60-Jährige aussteigen; er blieb unverletzt. Der Räuber fuhr mit dem Taxi davon. Wenig später ließ er den Wagen stehen und verschwand.

Taxifahrer sind jetzt besonders sensibilisiert

Die Bochumer Taxifahrer, sagt Christian Weidmann, Vorstand der Genossenschaft „Taxi Bochum“, schauten während der vergangenen Tage „genau hin, wer da einsteigt“. Alle Fahrer seien über die Raubüberfälle direkt informiert worden und hätten somit auch eine genaue Täterbeschreibung gehabt. „Da werden sie besonders aufpassen.“

Es sei jedem Fahrer selbst überlassen, ob er sich – legal - bewaffnet oder nicht. Die große Mehrheit würde dies aber wohl nicht tun. Grundsätzlich werde für den Fall eines Überfalls empfohlen, „sich so schnell wie möglich zu entfernen“ und eine Beuteforderung sofort zu erfüllen.

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Begonnen hatte die Verbrechensserie am Sonntagabend, 14. Juli, am Essener Hauptbahnhof. Auch da ließ sich ein Fahrgast nach Bottrop fahren. Dort raubte er den Fahrer (53) aus Essen mit einem Messer in der Hand aus, fuhr allein mit dem Taxi weiter und ließ es kurze Zeit später stehen.

Ein weiterer Fall ereignete sich am frühen Dienstagabend des 16. Juli: Diesmal stieg der Täter am Hauptbahnhof Gelsenkirchen in ein Taxi ein und ließ sich nach Essen-Nord fahren. Wieder zückte er ein Messer. Der Fahrer wollte sich gegen den Raub wehren, griff ins Messer und wurde dabei leicht verletzt. Der Räuber fuhr allein mit dem Taxi weg und ließ es dann wenig später stehen. Einen Tag später folgte die Tat in Bochum und Bottrop.

Polizeihubschrauber half bei der Tätersuche

Am vergangenen Samstag, 20. Juli, dann Fall Nummer 4. An einem Taxihaltepunkt an der Mallinckrodtstraße in Dortmund setzte sich ein Fahrgast in das Taxi eines 60-jährigen Dortmunders und ließ sich nach Oberhausen bringen. Dann passiert im Grunde wieder das, was in den vorherigen Überfallen auch passiert war: Auf der A42 bedrohte der Täter mit einem Messer den Fahrer und erpresste Geld und weitere Wertsachen. Der 60-Jährige musste die Autobahn an der Anschlussstelle Neue Mitte verlassen und auf einem Parkplatz an der Turbinenhalle in Oberhausen aussteigen. Auch diesmal fuhr der Räuber allein weiter.

Ein Polizeihubschrauber stieg auf. Das Taxi wurde dann in der Nähe des Centro verlassen aufgefunden.