Bochum. Jeder neunte Gastro-Betrieb in NRW wurde seit 2007 geschlossen. Die Gefahr, dass es so weiter geht, ist auch in Bochum groß, so die Gewerkschaft.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat vor einem Gastronomie-Sterben auch in Bochum gewarnt. In ganz Nordrhein-Westfalen hat zwischen 2007 und 2017 jede neunte Gaststätte, Kneipe oder Eisdiele geschlossen. Nach Angaben des Statistischen Landesamts waren von 28.000 Betrieben an Rhein und Ruhr zuletzt nur noch 24.900 geöffnet.

„Vom Fußballabend in der Bar bis zum Grünkohlessen mit dem Sportverein – die Gastronomie steht für ein Stück Lebensqualität“, sagt Gewerkschaftssekretär der NGG Ruhrgebiet, Adnan Kandemir. Mit den Betriebsschließungen stehe nicht nur ein wichtiger Teil der Alltagskultur auf dem Spiel. Es seien auch etliche Arbeitsplätze in der Region in Gefahr.

Kandemir macht für den Trend unter anderem die harten Arbeitsbedingungen in der Branche verantwortlich. Deshalb habe die Branche schon heute mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen.

Ein entscheidendes Mittel gegen das „Gastro-Sterben“ sei deshalb, die Branche bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Mit einem Tarifvertrag, der NRW-weit für alle Restaurants und Gaststätten gilt, habe man hier „einen wichtigen Schritt“ gemacht. Allerdings müssten sich noch viel mehr Gastronomen daran halten. Wichtig sei aber auch, dass Wirte Nachfolger finden, sie sich gegen Pleiten absichern und Ideen entwickeln, wie die Gaststätte zum Treffpunkt für junge Leute werden könne.