Bochum. Das Wetter war mies, die Laune aber prächtig. Weit mehr Teilnehmer als erwartet kamen zum ersten Christopher Street Day nach Bochum.

Trotz strömendem Regen und Gewitter sind auf dem gesamten Husemannplatz überall die bunt gestreiften Flaggen des Christopher Street Day (CSD) zu sehen. Als Ende des vergangenen Jahres die Frage aufkam, warum es eigentlich keinen CSD in Bochum gibt, hätte Marta Grabski vom Beratungszentrum Rosa Strippe und Mitorganisatorin des CSD, nicht mit diesem Andrang gerechnet: „Es sind mehr gekommen, als die 500 die wir erwartet haben. Das Wetter hätte besser sein können – aber das hat niemanden abgehalten“.

Organisiert haben die Veranstaltung unter anderem die Rosa Strippe, die Aidshilfe Bochum und das Soziale Zentrum Bochum. „Den Stein ins Rollen gebracht haben aber vor allem Studenten von der Ruhr-Uni, die sich einen CSD auch in Bochum gewünscht haben“.

Tausende Teilnehmer zogen am Samstag durch die Bochumer Innenstadt.
Tausende Teilnehmer zogen am Samstag durch die Bochumer Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Für Arne Kayser, Geschäftsführer der Aidshilfe, war es längst überfällig den CSD nach Bochum zu holen: „Es gibt immer noch sehr viel zu tun. Noch immer müssen beispielsweise transsexuelle Menschen vor Gericht ziehen, wenn sie ihren Namen und ihr Geschlecht ändern wollen und haben ein langes, schwieriges Verfahren vor sich. Es geht hier nicht um Toleranz – es geht um Akzeptanz“.

Die Drag-Queens Charitea (19), Lilly (21) und Alice Dee (26) sorgen durch ihre Erscheinung für den Hingucker des Tages. „Als Drag kann ich einfach mal den Druck ablassen, der sich im Alltag aufbaut. Ich bekomme immer noch viele böse Kommentare für meine Art, zu leben. Als Drag kann ich diesen Frust vergessen“, so Charitea, der beruflich als Make-Up-Artist arbeitet.

Leute kennenlernen

Auch wenn die Drag-Queens schon auf vielen CSD-Veranstaltungen waren, sind sie begeistert von der Atmosphäre in Bochum: „Um Leute kennenzulernen sind kleine Veranstaltungen wie diese besser. Außerdem gibt es weniger Gruppenbildung. Wir feiern alle zusammen“, so Charitea.

Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag

Der CSD ist ein Fest-, Gedenk-, und Demonstrationstag für Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern

Im Sommer pilgern viele Teilnehmer von Stadt zu Stadt, um keine Veranstaltung zu verpassen. In Dortmund findet bereits der 22. Christopher Street Day am 14. September statt.

Weitere Termine unter: https://www.csd-termine.de/

Doch es geht ihr nicht nur ums Feiern: „Ich bin heute hier um für unsere Rechte einzutreten“. Um sich so herzurichten, brauchte er früher vier Stunden. „Mittlerweile brauche ich nicht mal mehr halb so lang. Das geht ganz schnell“. Charitea und Alice Dee treten an diesem Abend neben anderen Künstlern wie der Bochumer Band „Die Freedes“ auf. Später ziehen die Teilnehmer dann los in Richtung des Schauspielhauses.

Viele junge Teilnehmer

Besonders auffällig ist das Aufgebot an sehr jungen Menschen. Die Teilnehmer sind hauptsächlich im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Jenny Tripp (25) war das erste Mal vor 13 Jahren auf dem CSD in Köln und hat mit den Jahren festgestellt, dass die Demo häufig dazu „missbraucht“ werde, um Alkohol zu konsumieren: „Da musste auch schon oft der Krankenwagen kommen. Es gibt auch immer mehr Prügeleien. Für mich ist es schwierig nach Toleranz zu brüllen, wenn man sich nicht benehmen kann“.In Bochum verläuft aber alles friedlich. Ein weiterer CSD im nächsten Jahr sei laut Marta Grabski bereits im Gespräch: „Wir sind zuversichtlich, dass es weiter geht. Und man merkt ja wie groß der Zulauf ist“.

Viele kommen zum Christopher Street Day in Bochum

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© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
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