Bochum. Im Bermudadreieck in Bochum hat es am Freitagabend erneut eine Kontrollaktion gegeben. Im Focus: Zehn Shisha-Bars sowie der Straßenverkehr.

Partygänger im Bermudadreieck Bochum dürften es am Freitagabend mitbekommen haben: Mit mehreren großen Einsatzfahrzeugen ist die Polizei angerückt, führt den Verkehr auf der Viktoriastraße in Richtung Südring einspurig, nur im Schritttempo fahren die Autos vorbei.

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Im Rahmen der landesweiten „Null-Toleranz-Strategie gegen Clan-Kriminalität“ ist erneut kontrolliert worden. Einmal mehr im Visier der Ermittler: die Shisha-Bars in der nahe gelegenen – aber für den Durchgangsverkehr seit geraumer Zeit gesperrten – Brüderstraße, und Verkehrsverstöße.

Verstöße gegen das Lebensmittelrecht, Hygienemängel und Unstimmigkeiten am Spielautomaten

Die Kontrolle lief von 21 Uhr am Freitag bis 1 Uhr nachts am Samstag. Neben der Polizei war auch das Ordnungsamt der Stadt in insgesamt zehn Shisha-Bars und im Umfeld aktiv. „Die Beamten schrieben vier Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen das Lebensmittelrecht und wegen Unstimmigkeiten bei einem Spielautomaten“, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Auch Ordnungsverfügungen nach dem Lebensmittelrecht wurden erlassen, zudem wurde ein Bericht wegen Hygienemängel geschrieben. Zwei Ermahnungen gab es wegen des Jugendschutzgesetzes. Darüber hinaus wurde auch eine Strafanzeige erstattet sowie eine Sache sichergestellt; worum es dabei ging, wurde nicht bekannt.

32 Verwarngelder wegen zu hohen Tempos

Auch auf das Verkehrsverhalten schaute die Polizei genau hin. „Die Polizeibeamten richteten zeitgleich eine Kontrollstelle auf der Viktoriastraße ein und maßen an wechselnden Punkten die Geschwindigkeit“, sagte der Polizeisprecher. 32 Autofahrer wurden verwarnt, zwei bekamen eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. Wegen weiterer Verkehrsdelikte gab es sechs Verwarngelder und zwei Anzeigen. Sieben Fahrzeuge wurden entdeckt, deren Betriebserlaubnis bereits erloschen war. Davon durften drei ab sofort nicht mehr bewegt werden.

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Bereits im Januar waren Polizei, Zoll und Ordnungsämter mit mehr als 1000 Kräften in einer konzertierten Aktion in mehreren Städten im Ruhrgebiet ausgerückt, hatten unter anderem in Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Bochum und Duisburg über 100 Shisha-Bars, Spielhallen, Diskotheken und Teestuben durchsucht.

„Strategie der 1000 Nadelstiche“ gegen Clankriminalität

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bezeichnete die Bekämpfung der Clankriminalität als große Herausforderung für die Sicherheitsbehörden. Das Treiben der Clans in NRW, darunter türkisch- und libanesischstämmige, besorge ihn „extrem“, sagte Reul im Dezember. „Sie erheben den Anspruch, zu bestimmen, was auf der Straße passiert. Das ist ein frontaler Angriff auf den Rechtsstaat.“

Seit der ruhrgebietsweiten Razzia finden immer wieder Kontrollen in einzelnen Städten statt – Ausdruck der von Reul ausgerufenen „Strategie der 1000 Nadelstiche“ und der Null-Toleranz auch bei kleineren Delikten.

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Im Mai 2019 stellte Reul das erste Lagebild zur Clankriminalität in NRW vor. Demnach verortet die Polizei in NRW 104 kriminelle Clans. Allein in den Jahren 2016 bis 2018 sollen rund 6500 Verdächtige aus der Szene für mehr als 14.000 Straftaten verantwortlich gewesen sein. (mit dpa)