Wiemelhausen. Beim „Duke of Edinburgh-Award“ durchlaufen Schüler verschiedene Stationen, um sich weiter zu entwickeln. Dazu zählt auch eine Nacht im Freien.

Als erste Schule im Ruhrgebiet bietet die Schiller-Schule die Teilnahme am „Duke of Edinburgh-Award“ an. Bei diesem Projekt durchlaufen die Schüler vier sogenannte Säulen: Fitness, Sozialer Dienst, Talent und Expedition. Der Duke-Award ist für junge Menschen ein Programm zur persönlichen Weiterentwicklung.

22 Schüler der 8b stellten sich der Herausforderung: Im Zuge des Duke-Awards haben sie die Probe-Expedition erfolgreich hinter sich gebracht. Hendrik Brinkmann ist Lehrer an der Schiller-Schule und gleichzeitig Ideengeber des Projektes. Mit vier weiteren Lehrkräften hat er die Tour begleitet. Sie mussten zuvor an einer Fortbildung in Berlin teilnehmen.

Es gab Schrammen und Kratzer

Auf der Suche nach der richtigen Route: Schülerinnen auf der Expedition des Duke-Awards.
Auf der Suche nach der richtigen Route: Schülerinnen auf der Expedition des Duke-Awards. © Schiller-Schule | Hendrik Brinkmann

„Bei der Expedition waren die Schüler auf sich alleine gestellt. Wir haben lediglich an unseren Kontrollpunkten gewartet, um zu schauen, ob alle Gruppen die richtige Route gefunden haben“, so Brinkmann. „Natürlich gab es auch ein paar Schrammen und Kratzer, aber unsere Schüler haben die Expedition sehr gut gemeistert. Und das ohne Smartphone und Co.“

Die Expedition startete in Hattingen und verlief quer durch das Wodantal bis nach Velbert-Langenberg. Dabei wurden die Schüler in vier Gruppen aufgeteilt. Die rund 12 Kilometer spürten die Schüler abends am ganzen Körper. „Teilweise tat mir alles weh“, erinnert sich Maya (14). „Und dann hatten wir morgens auch noch eine dicke Spinne im Zelt. Wir haben alle geschrien und damit auch die anderen geweckt“, lacht die Schülerin. „So konnten wir dann aber auch um 5 Uhr zusammen den Sonnenaufgang genießen“, fügt ihre Mitschülerin Lina (14) hinzu.

Auch Tariq (15) hatte sehr viel Spaß bei der Expedition: „Ich muss zugeben, dass ich meine Gruppe ziemlich angetrieben habe. Ich wollte, dass wir Erster werden.“ Dabei war die Expedition keineswegs ein Wettkampf. „Ziel war es, dass die Gruppen die Route eigenständig finden“, so Hendrik Brinkmann.

Das Projekt startete im April und wird bis zu den Winterferien dauern. Die Schüler entscheiden bei den Säulen eigenständig. So hat Cosimo (13) seine Wahl für den Sozialen Dienst bereits getroffen: Er wird zum kommenden Schuljahr Pate für die neuen Fünftklässler am Gymnasium.

Selbstbewusstsein und Teamarbeit

Nora Poschmann ist Lehrerin an der Schiller-Schule und war ebenfalls beim Duke-Award beteiligt: „Wir merken, dass die Teilnahme das Selbstbewusstsein unserer Schüler steigert. Und gerade bei der Expedition lernen die Schüler, wie wichtig Teamarbeit ist.“

Hintergrund

Der Duke of Edinburgh-Award ist das weltweit führende Programm zur Selbstentwicklung junger Menschen.

Am Programm kann man Alter zwischen 14 und 24 Jahren teilnehmen.

1956 haben Prinz Philipp, Gemahl der britischen Königin Elisabeth II., und Kurth Hahn, Gründer der Schule Schloss Salem, den Award ins Leben gerufen.

Aktuell nehmen rund eine Million junge Menschen in über 140 Ländern am Programm teil.

Aber auch die anderen Säulen sind für Poschmann wichtig: „Für uns ist es beispielsweise spannend, welche sozialen Dienste die Schüler auswählen.“ Die Lehrerin geht davon aus, dass die Anmeldezahlen im nächsten Jahr deutlich höher ausfallen werden: „Das Projekt hat sich an unserer Schule auf jeden Fall herumgesprochen.“