Bochum. Laufend hält die Bogestra ihr Stadt- und Straßenbahnnetz instand. In den nächsten Jahren erhält sie dabei Unterstützung vom Land.

Mit einer Milliarde Euro will die NRW-Regierung 15 Verkehrsunternehmen bis zum Jahr 2031 unterstützen. 104,6 Millionen Euro davon sollen an die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) fließen. Mit dem Geld sollen die Stadtbahn- und Straßenbahnnetze erneuert werden.

Der Bedarf an Mitteln für die Instandhaltung und Modernisierung ist immens, er soll landesweit bei 2,6 Milliarden Euro liegen. 38 Prozent davon trägt nun das Land. „Die Städte werden durch diese Hilfe bei der Sanierung gerade maroder Stadtbahnen erheblich entlastet“, sagt Dirk Schmidt (CDU), Mitglied im Verwaltungsrat des VRR und Ratsmitglied in Bochum. Aus Sicht der CDU ist bei diesem Programm auch wichtig, „dass nicht einfach eine Sanierung bezahlt wird. Wie erwarten von dem Programm auch ein‚Upgrade‘. Wir erwarten, das alles auf den heutigen Stand der Technik gebracht wird. Die Chancen der Digitalisierung sind zu nutzen“, so Schmidt.

Umsetzung wird jetzt geplant

Wie das Geld im Betriebsgebiet der Bogestra konkret eingesetzt wird, damit will sich das Unternehmen in nächster Zeit beschäftigen. „Die Landesmittel bis 2031 tragen zur Zukunftssicherung bei Stadt- und Straßenbahnanlagen bei. In welcher Erneuerungen genau die zugesicherten Gelder fließen, steht aktuell noch nicht fest. Zurzeit wird an Umsetzungsplänen gearbeitet“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann und verweist auf die Bemühungen des Unternehmens in den vergangenen Jahren. „Wir haben kontinuierlich an den verschiedensten Stellen erneuert. Investiert wurde z.B. in Stellwerkanlagen, Stromversorgung, Aufzüge und Fahrtreppen, Gleise, Weichen und Fahrleitungssysteme. Um das in dem notwendigen Maße fortzuführen sind weitere Mittel notwendig.“

Strategie Bogestra 2025

Etwa 450 Millionen Euro hat die Bogestra nach eigener Auskunft zwischen 2002 und 2014 investiert. Danach hatte sie bis 2025 im Rahmen der „Strategie Bogestra 2025“ weitere 233 Millionen für Investitionen in die Infrastruktur geplant, so etwa in ein neues Stellwerk für die U35 (25 Millionen Euro), in das Schienennetz und den ICTS-Digitalfunk, der Echtzeitinformationen über die Ankunft von Fahrzeugen möglich mache. Weitere 230 bis 250 Millionen Euro sollen außerdem im gleichen Zeitraum für Fahrzeuge ausgegeben werden.

Was die Fördermittel betrifft, so sind diese nach Einschätzung von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) „gut angelegtes Geld“, wie er bei der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung mit den Vertretern von 15 Verkehrsunternehmen sagte. „Wir wollen einen besseren ÖPNV, der Teil digitaler vernetzter Wegeketten ist und sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert. Dafür brauchen wir ein Systemupgrade der Stadt- und Straßenbahnnetze auf den heutigen Stand der Technik.“