Bochum-Weitmar. MCS for Future: Als erste deutsche Schule ruft die Matthias-Claudius-Gesamtschule den Klimanotstand aus.

Die Matthias-Claudius-Gesamtschule ruft den Klimanotstand aus. Mit einem Flashmob zeigen die Schüler klare Kante gegen den Klimawandel. Die Aktion ist dabei nur der Anfang: Nach den Sommerferien werden Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit tiefer im Schulalltag an der Weitmarer Straße verankert. Hintergrund sind auch die Schülerproteste der Fridays for Future.

Klima Zukunft MCS

In der Mittagspause tummeln sich die Schüler im Eingangsbereich der Matthias-Claudius-Gesamtschule. Hier initiiert die Gruppe „Klima Zukunft MCS“ ihren Aktionstag zum Ausrufen des Klimanotstandes. Die Gruppe besteht aus 40 Schülern,

Schülersprecherin Linnea Geurtz und ihr Lehrer Winfried Waßer beim Aktionstag an der Matthias-Claudius-Gesamtschule.
Schülersprecherin Linnea Geurtz und ihr Lehrer Winfried Waßer beim Aktionstag an der Matthias-Claudius-Gesamtschule. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

zehn Lehrkräften und sieben Eltern.

Linnea Geurtz ist Schülersprecherin und ebenfalls Mitglied: „Im Mai haben wir die Gruppe gegründet und uns dabei an den Fridays for Future orientiert. Nachdem wir die Pläne für unseren Aktionstag fertig hatten, bekamen wir die Erlaubnis von der Schulleitung.“

Einstimmig beschlossen

Volkhard Trust freut sich über das Engagement an seiner Schule. „Bei diesem berechtigten Anliegen unterstützen wir unsere Schüler. Deshalb haben wir den Ausruf des Klimanotstandes gemeinsam und einstimmig beschlossen“, so der Schulleiter.

Der Aktionstag startet mit einem Film, der sich auf die Klimaveränderungen der letzten Jahre fokussiert. Anschließend gibt es ein Klima-Quiz im Stile der Kindersendung „1, 2 oder 3“. Viele Schüler und auch einige Lehrer stellen sich den Fragen. „Wie viele Fußballfelder Regenwald werden pro Stunde abgeholzt?“, fragt die Schülersprecherin. Es folgt ein kurzes Durcheinander auf der Quizfläche, bis die richtige Antwort bekannt gegeben wird: etwas mehr als 350.

Klimanotstand

Eine Regierung oder Verwaltung, die den Klimanotstand ausruft, erkennt damit an, dass Maßnahmen zum Klimaschutz dringend ergriffen werden müssen.

Der Ausruf des Klimanotstandes impliziert zudem, dass die mit dem Klimawandel verbundenen Gefahren nicht mit bisherigen Mitteln abwendbar sind.

In Deutschland haben 2019 bereits zahlreiche Städte den Klimanotstand ausgerufen, zum Beispiel Bochum, Aachen, Bonn oder Düsseldorf.

Ausruf des Klimanotstandes

Nach dem Quiz ruft der Schulleiter offiziell den Klimanotstand aus. Die Erklärung wurde zusammen mit der Gruppe „Klima Zukunft MCS“ verfasst. „Bereits jetzt hat der Klimawandel dramatische Folgen, auch bei uns in Deutschland. Also sollten wir hier lernen, was wir machen können, um den Klimawandel zu verhindern. Damit ist an der MCS der Klimanotstand ausgerufen“, verliest Trust die Erklärung.

MCS for Future

Klimanotstand

Eine Regierung oder Verwaltung, die den Klimanotstand ausruft, erkennt damit an, dass Maßnahmen zum Klimaschutz dringend ergriffen werden müssen.

Der Ausruf des Klimanotstandes impliziert zudem, dass die mit dem Klimawandel verbundenen Gefahren nicht mit bisherigen Mitteln abwendbar sind.

In Deutschland haben 2019 bereits zahlreiche Städte den Klimanotstand ausgerufen, zum Beispiel Bochum, Aachen, Bonn oder Düsseldorf.

Danach gehen die Schüler und Lehrer auf den Schulhof und bringen sich für den Flashmob in Position. Die Kinder und Jugendlichen positionieren sich zu den drei Buchstaben ihrer Schule: MCS. Weitere Schüler halten grüne Schilder in die Höhe, auf denen „For Future“ zu lesen ist.

Flashmop setzt ein Zeichen

Winfried Waßer ist Lehrer an der Gesamtschule und der Ideengeber der Aktion. „Heute setzten wir mit dem Flashmob ein erstes Zeichen. Das sehen wir allerdings „nur“ als Auftaktveranstaltung. Nach den Ferien machen wir weiter“, so Waßer. Beispielsweise möchte die Schule den Plastikverbrauch in der Mensa reduzieren. Lehrerkollege Jan Müller war ebenfalls an der Organisation beteiligt: „Es ist sehr wichtig, dass wir das Klimathema an unserer Schule integrieren. Denn es betrifft natürlich vor allem die junge Generation.“