Bochum. Die Arbeiterwohlfahrt feierte in Bochum ihr 100-jähriges Bestehen. Dabei wollte der Sozialverband auch ein deutliches politisches Zeichen setzen.

33 Grad Hitze können Kinder nicht von ihrer guten Laune abhalten. Als die aufgeregten Jungen und Mädchen die Bühne mit selbstgebastelten Tiermasken stürmen und anfangen zu singen, wird laut gejubelt. Zwei deutsche und zwei türkische Lieder tragen die Kinder der Kita Gahlensche Straße vor: einer von zahlreichen Programmpunkten zum 100. Geburtstag der Arbeiterwohlfahrt (Awo), der am Samstag mit einem großen Fest auf dem Dr.-Ruer-Platz gefeiert wurde.

Um 12 Uhr startete das Fest mit einer Begrüßung und einer anschließenden Science-Show. Den gesamten Tag über konnten die Besucher vielfältige Aktionen erleben: von Bastelständen bis hin zu einem Fotostand mit einer Wärmebildkamera.

AWo ist mehr als Seniorenarbeit

Das komplette Awo-Team ist im Einsatz. „Wir zeigen heute querbeet, was wir alles anbieten. Wir machen ganz viel für und mit Kindern, weil sie unsere Zukunft sind“, berichten zwei langjährige Mitarbeiterinnen. Die AWO zeigt sich generationsübergreifend.

Auch die Kleinen kamen beim Awo-Fest groß raus.
Auch die Kleinen kamen beim Awo-Fest groß raus. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Auch Pressesprecher Christopher Becker (33) betont, dass der Wohlfahrtsverband trotz seines 100-jährigen Bestehens jung geblieben sei: „Viele denken, die Arbeiterwohlfahrt besteht nur aus Senioren. Aber wir sind viel mehr als das.“

Appell für eine gerechte Gesellschaft

Die Awo wolle mit ihrem sozialen Engagement die Bildung stärken, sozial schwächeren Menschen helfen und Gleichheit schaffen, erklärt SPD-Landtagsabgeordneter Serdar Yüksel (46), zugleich Unterbezirksvorsitzender der Awo Ruhr-Mitte. Es gelte, dabei auch politisch ein Zeichen zu setzen. Es sei „gerade in der aktuellen politischen Lage sehr wichtig, eine sozial gerechte Gesellschaft zu bewahren“, so Yüksel.

Die Jubiläumsfest knüpft an die Gründung der Arbeiterwohlfahrt 1919 durch die Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz an. Der Unterbezirk Ruhr-Mitte gehört zum Bezirk Westliches Westfalen mit mehr als 50.000 Mitgliedern.